ASIEN/PAKISTAN - Falsche Nichtregierungsorganisation nutzt die Not der Christen

Donnerstag, 7 Oktober 2010

Lahore (Fidesdienst) – Falsche Nichtregierungsorganisationen sammeln Spenden und nutzen dabei die Not der Christen. Zu diesem Zweck scheut man auch nicht davor zurück, falsche Informationen zu verbreiten: davor warnen Beobachter aus katholischen Kreisen, die sich Sorgen machen im Hinblick auf „wahre Plünderei im Zusammenhang mit der Not von Christen“.
Die Nichtregierungsorganisation „Protect Foundation Pakistan“ mit Sitz in Lahore verbreitete seit über einem Monat Appelle und Bildmaterial und gab vor, man wolle den Christen unter den Flutopfern in Pakistan helfen. Dabei gelang es der Nichtregierungsorganisation in etwas mehr als einem Monat 25.000 Dollar von ausländischen Spendern aus Europa und Amerika auf den Konten des Präsidenten Nadeem Inayat, und dessen Stellvertreter, Basharat Mashi, zu sammeln. Andere vor Ort tätige Nichtregierungsorganisationen meldeten unterdessen den Betrug bei den Behörden, so dass die Polizei Ermittlungen einleitete und die geplante Flucht der Beiden verhinderte. Die „Protect Foundation Pakistan“ wurde unterdessen verboten und des Landes verwiesen.
„Hilfsbereitschaft ist für unser Land von grundlegender Bedeutung“, so der Sekretär der bischöflichen Kommission „Gerechtigkeit und Frieden“, Peter Jacob, im Gespräch mit dem Fidesdienst. „Doch man sollte sich glaubwürdigen Nichtregierungsorganisationen und Institutionen aussuchen, die transparent vorgehen und Erfahrung besitzen. Unsere Kommission hilft 1.800 Familien in verschiedenen Provinzen, wo sie Medikamente und humanitäre Hilfen verteilt. Zu den bekannten und glaubwürdigsten Organisationen gehören die Caritas der katholischen Kirche in Pakistan und die Nichtregierungsorganisation Church World Service der protestantischen Kirchen“, so Jacobs Rat.
Falsche Berichte gibt es auch zu angeblichen Episoden der Christenverfolgung in Pakistan. Vor allem Informationsdienste evangelikaler Kirche mit Sitz in den Vereinigten Saaten verbreiten Nachrichten über Fälle antichristlicher Gewalt. „So passiert es, dass auch verfälschte Nachrichten über Fälle der Verfolgung verbreitet werden. Dies schadet an erster Stelle den Christen in Pakistan“, so Jacob. Erst vor kurzem wurde über den Fall einer christliche Familie aus Haripur (im Norden Islamabads) berichtet, die von islamistischen Extremisten ermordet worden sein soll, da das Familienoberhaupt, ein Anwalt, Christen in Blasphemie-Fällen verteidigte. Wie Beobachter vor Ort dem Fidesdienst berichten, kam die Familie jedoch bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben. Auch jüngste Berichte über antichristliche Überfälle in Gujarat (nördlich von Lahore) sind nach Angaben von Quellen des Fidesdienstes nicht wahr. (PA) (Fidesdienst, 07/10/2010)


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