ASIEN/INDONESIEN - Indonesische Jugendliche: „Nein“ zur Sharia, „Ja“ zu Freiheit und Dialog

Freitag, 2 Juli 2010

Jakarta (Fidesdienst) – Indonesische Jugendliche verschiedener Religionsgemeinschaften lehnen die Sharia und die interreligiösen Auseinanderwetzungen und engagieren sich für Religionsfreiheit und Dialogbereitschaft in Indonesien: dies betont das Interreligiöse Jugendforum in einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt. Darin äußern sich die Jugendlichen zur jüngsten öffentlichen Debatte zur Kampagne der radikalen „Front Pembla Islam“ (FPI) gegen die „Christianisierung“ des Landes (vgl. Fidesdienst vom 30. Juni und 1. Juli 2010). Dem Jugendforum, das sich für Pluralismus und Harmonie einsetzt, gehören Jugendliche sechs verschiedener Religionsgemeinschaften an: Muslime, Christen, Protestanten, Katholiken, Buddhisten, Hindus und Konfuzianer. „Dies ist eine Initiative, die uns hoffen lässt, so ein Beobachter zum Fidesdienst. Der neue Erzbischof von Jakarta, Ignatius Suharyo, hatte im Gespräch mit dem Fidesdienst ebenfalls betont, der vertraue auf die indonesische Jugend, die er als „dialog- und diskussionsbereit und wertebewusst“ bezeichnete.
In ihrer Verlautbarung lehnen die Mitglieder des Forums vor allem auch die von den örtlichen Behörden erlassenen Bestimmungen ab, die auf Druck radikaler Gruppen die islamischen Gesetze der Sharia berücksichtigen. „So etwas würde in den Provinzen einen interreligiösen Konflikt heraufbeschwören“, betont das Forum. „Öffentliche Bestimmungen müssen von allen religiösen Mehrheiten und Minderheiten akzeptiert werden können. Für alle muss es Religionsfreiheit geben: man darf Extremisten keine Chance geben.“
Die Jugendlichen lancieren abschließend einen Appell: „Alle gemäßigten religiösen müssen sich mit vereinten Kräften gegenseitig unterstützen und eine gemeinsame Position vertreten!“
Wie aus einer Umfrage des „Setara Institute for Democracy and Peace“ im Jahr 2008 durchgeführten Umfrage hervorgeht, befürworten in den indonesischen Provinzen Jakarta, Bekasi, Depok und Tangerang 80% der Jugendlichen im Alter zwischen 17 und 22 Jahren die Prinzipen der Pancasila und den für Indonesien typischen Pluralismus. (PA) (Fidesdienst, 02/07/2010)


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