ASIEN/KOREA - Caritas und Nichtregierungsorganisationen fordern humanitäre Hilfen für Nordkorea: Regierung stellt eine Lockerung der Blockade in Aussicht

Mittwoch, 23 Juni 2010

Seoul (Fidesdienst) – Caritas Korea, das Netzwerk Caritas Internationalis und der Rat der koreanischen Nichtregierungsorganisationen fordern die Regierung mit Nachdruck zur Wiederaufnahme der humanitären Hilfen für Nordkorea auf. Die Regierung zeigte sich zu einer Lockerung der Blockade bereit und betonte, man werde „Wege für die Wiederaufnahme der humanitären Hilfen suchen, auch wenn dies einige Zeit in Anspruch nehmen wird, da es diverse Hindernisse zu überwinden gilt“: so leitende Mitarbeiter von Caritas Korea, die gestern an zwei öffentlichen Konferenzen zur Frage der humanitären Hilfen für Nordkorea teilnahmen.
Im Rahmen der ersten Konferenz forderte die Generalsekretärin von Caritas Internationalis, Lesley-Anne Knight, erneut die „Wiederaufnahme der humanitären Hilfen trotz der politischen Spannungen zwischen den beiden Teilen Koreas“. „Wir sind sehr besorgt“, so die Vertreterin des Caritas-Netzwerks, „und fordern mehr Augenmerk seitens der internationalen Staatengemeinschaft im Hinblick auf die gegenwärtige humanitäre Krise in Nordkorea“. „Wir dürfen diese Brüder und Schwestern nicht vergessen, denen es am Notwendigsten zum Überleben fehlt, vor allem ältere Menschen, Kinder und Kranke“, so Frau Knight.
Der Nationaldirektor von Caritas Korea P. Francis Jung betont gegenüber dem Fidesdienst: „Wir schließen uns diesem Appell an die Regierung in Seoul an. Wir bitten dabei um Möglichkeiten der Wiederaufnahme unsere Hilfsprogramme und der Zusammenarbeit mit Nordkorea“. Der Nationaldirektor erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass Caritas in den vergangenen Monaten eine Impfkampagne gegen Hepatitis B für über 500.000 nordkoreanische Kinder im Alter zwischen 6 und 16 Jahren durchgeführt hat. „Die Kampagne sollte nun auf weitere 3 Millionen Kinder ausgedehnt werden und steht still, weil die Regierung alle Kommunikations- und Transportwege gesperrt hat“.
Die Kampagne für humanitäre Hilfen wird auch vom Rat der koreanischen Nichtregierungsorganisationen für Nordkorea unterstützt, in dem sich verschiedene in Korea tätige Hilfsorganisationen zusammenschließen, darunter auch die Caritas. Wie die Nichtregierungsorganisationen dem Fidesdienst mitteilen, wurden die Forderungen nach humanitärer Hilfe für Nordkorea auch bei einer weiteren öffentlichen Konferenz publik gemacht, mit der „die Öffentlichkeit auf die dringende Notwendigkeit der Wiederaufnahme der Kooperation zum Wohl des Volkes der ganzen koreanischen Halbinsel“ aufmerksam gemacht werden soll, „in der Hoffnung das humanitäre Kanäle auch zur politischen Entspannung beitragen können“. (PA) (Fidesdienst, 23/06/2010)


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