VATIKAN - Neue Wege einer wirksamen missionarischen Öffentlichkeitsarbeit: Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke eröffnet

Montag, 17 Mai 2010

Rom (Fidesdienst) – „Der Aufbau der kirchlichen Gemeinschaft ist der Schlüssel zur Mission“: lautet in Anlehnung an die Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum Weltmissionssonntag 2010 das Motto der Vollversammlung der Päpstlichen Missionswerke 2010, die heute in Rom beginnt. Es nehmen 118 Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke aus fünf Kontinenten teil, die bis zum 21. Mai in Rom verweilen werden. An diesem Tag geht die Versammlung mit einem gemeinsamen Gottesdienst im Petersdom und einer Audienz bei Papst Benedikt XVI. zu Ende (vgl. Fidesdienst vom 14. Mai 2010).
Die Arbeiten der Pastoralsitzung der Versammlung – die einmal im Jahr stattfindet und sich mit der Tätigkeit und den Perspektiven der Päpstlichen Missionswerke befasst – wurden mit dem Grußwort von Erzbischof Piergiuseppe Vacchelli, Beigeordneter Sekretär der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und Präsident der Päpstlichen Missionswerke eröffnet. „Wie bei jeder historischen Wende, werden wir auch heute mit tief greifenden Veränderungen in der Gesellschaft konfrontiert, vor allem in den westlichen Ländern, in denen die kulturelle Weiterentwicklung unabhängig von Gott und von Christus stattzufinden scheint“, so der Präsident der Päpstlichen Missionswerke. „Doch die gegenwärtige Wirtschaftskrise hat auch in den so genannten Industrieländern Massen von Arbeitslosen hervorgebracht“, so Erzbischof Vacchelli, „und diese Phänomene beeinflussen auch die Arbeit der Päpstlichen Missionswerke und erfordern eine ernsthafte Reflexion im Hinblick auf die zukünftige wirksame missionarische Öffentlichkeitsarbeit“.
Der Erzbischof erläuterte im Hinblick auf Fragen, die die Päpstlichen Missionswerke direkt betreffen, die Struktur des „Universalen Solidaritätsfonds“, den er als ein „ABC der Päpstlichen Missionswerke“ bezeichnete, ohne den „diese Werke keine Daseinsberechtigung hätten“. In diesem Zusammenhang forderte er die Anwesenden auf, stets die Kriterien der „Transparenz, Verantwortlichkeit, Konsequenz und Gerechtigkeit“ zu berücksichtigen, wenn es um die Verwaltung der Spenden geht. „Als Versammlung“, so der Erzbischof weiter, „müssen wir den Mut aufbringen und die kirchliche Bedeutung, die Modalitäten und die Politik der Verteilung der Spenden im Kontext der heutigen Evangelisierung, insbesondere in einer inkulturierten Ortskirche, neu zu überdenken“. Die Teilnehmer der Versammlung werden sich auch mit möglichen Änderungen der Statuen der Päpstlichen Missionswerke befassen und der neuen Einrichtung „Domus Missionalis“ ein besonderes Augenmerk widmen, die die verschiedenen internationalen Kollegien in Rom verwaltet, an denen Seminaristen und Katechisten sowie kirchliche Mitarbeiter aus den Ortskirchen in aller Welt ausgebildet werden. „Ich wünsche mir, dass wir als prophetische und charismatische Stimme empfunden werden“, so Erzbischof Vacchelli abschließend, der den Versammlungsarbeiten viel Erfolg wünschte.
In ihren anschließenden Wortmeldungen wiesen die Nationaldirektoren insbesondere auf zwei grundlegende Probleme hin: eine notwendige Neudefinierung der Kriterien für die Bestimmung von Ortskirchen oder Diözesen als Empfänger von Zuschüssen der Päpstlichen Missionswerke; eine notwendige Neubelebung des Bewusstseins von der Notwendigkeit der missionarischen Öffentlichkeitsarbeit und Spiritualität insbesondere bei den Bischöfen, da dies zum Entstehen eines allgemeinen Missionsbewusstseins unter allen Gläubigen beitragen könne.
Im Anschluss ergriff der Generalsekretär des Päpstlichen Werkes für die Glaubensverbreitung, P. Timothy Lehane (svd), das Wort, der insbesondere über die Spiritualität und das Leben der Gründerin des von ihm geleiteten Werks, Pauline Jaricot, sprach und dabei einen Bezug zur Aktualität herstellte. Die Anwesenden erinnerte er daran, dass eine Rückkehr zu den Ursprüngen und zum Charisma der Gründer der vier Päpstlichen Missionswerke, mit Sicherheit zur Regenerierung des missionarischen Geistes und der missionarischen Begeisterung bei jedem Einzelnen beitragen wird. (PA) (Fidesdienst, 17/05/2010)


Teilen: