ASIEN/HEILIGES LAND - Kontemplative Schwesternorden im Heiligen Land: Das Gebet soll inmitten des Konflikts und trotz aller Schwierigkeiten die Herzen erwärmen

Dienstag, 16 März 2010

Jerusalem (Fidesdienst) – Angesichts der jüngsten Konflikte in Jerusalem und eines Konflikts, der die Lage im Heiligen Land aussichtslos erscheinen lässt, „ist unsere Antwort das Gebet, bei dem wir den Allerhöchsten darum bitten, dass er die Erzen erwärmen möge, damit wir den Hass überwinden und der Frieden keimen kann“, so die Karmelitinnen im Heiligen Land zum Fidesdienst. Die Ordensschwestern haben vier Klausurklöster in Jerusalem, Bethlehem, Haifa und Nazareth, wo sie dem eigenen Charisma entsprechend „stille und verbogen leben, von Angesicht zu Angesicht mit Ihm, um zu Ihm zu beten und den Herrn zu leben“, so Schwester Maria Agnese, die Oberin des Klosters in Nazareth, das 2010 sein 100jähriges Gründungsjubiläum feiert.
„Wir leben unseren Glauben zwar in der Klausur, doch auch in unserer Stille liegen uns die Situation im Heiligen Land und die Weltkirche sehr am Herzen“, so Schwester Maria Agnese zum Fidesdienst. „Im Heiligen Land leiden die Menschen seit Jahren. Wir beten mehr für diese Menschen, wenn die Situation sich zuspitzt. In diesen Momenten wird der Herr gegenwärtig. Das Gebet ist wichtig, denn es berührt die Herzen der Menschen und kann sie erwärmen. Unsere Berufung ist es, zu Gott zu beten, damit der Frieden in das Heilige Land zurückkehrt. Wir bitten Ihn, dass er den Schrei seines Volkes hören möge, und darum dass die Menschen der Stimme Gottes Gehör schenken“.
Schwester Anna Francesca vom Kloster in Bethlehem koordiniert den Vereinigung „Unsere Liebe Frau vom Karmel im Heiligen Land“, zu der der die Schwestern aller vier Klöster im Heiligen Land gehören: „Im Heiligen Land“, so die Ordensfrau zum Fidesdienst, „beten alle: Juden, Muslime und Christen, jede Glaubensgemeinschaft auf ihre Art. Das Gebet kann die Herzen verwandeln und ist Quelle der Einheit. Das Gebet ist deshalb nicht nutzlos, im Gegenteil: es ist vor allem in schwierigen Momenten besonders wichtig. Wenn wir den Konflikt unter menschlichen Gesichtspunkten betrachten, dann ist es schwierig, eine Lösung zu finden. Wenn wir vor Gott stehen und zu ihm beten und damit den eigenen Horizont nach oben öffnen, dann wird alles anders, und die Augen öffnen sich für die Liebe“. „Durch das Gebet“, so die Klausurschwester abschließend, „gibt es immer Hoffnung auf Frieden und Wohlergehen im Heiligen Land“.
Die Karmelitinnen im Heiligen Land sind ein Beispiel für „multikulturelles Zusammenleben“ und leben „eine große menschliche und geistliche Reife“ angesichts der schwierigen Lage im heiligen Land, so der Generalobere der Barfüßigen Karmeliter im Heiligen Land, P. Saverio Cannistrà. „Die aktuelle Lage des Konflikts zwischen den Arabern und den Juden erfordert von euch ein konkretes Engagement, indem ihr betet und das Leid, das ihr in der Gemeinschaft mit den Männern und Frauen dieser Länder zu leben berufen seid, als Opfergabe darzubringen“, schreibt er in einer Botschaft an die Ordensfrauen, die er zur Teilnahme an den Feiern zum 500. Jahrestag der Geburt der heiligen Theresa von Avila einlädt. (PA) (Fidesdienst, 16/03/2010)


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