ASIEN/SÜDKOREA - Befürworter der Todesstrafe erhalten Aufwind: Kirche wird auch in Zukunft für deren Abschaffung eintreten

Montag, 15 März 2010

Incheon (Fidesdienst) – Die Befürworter der Todesstrafe erhalten in Südkorea Aufwind durch den Urteilsspruch des Verfassungsgerichts, das die Todesstrafe für zulässig erklärt. Doch die Katholiken werden nicht aufgeben und ihr Engagement für die Abschaffung auch in Zukunft fortsetzen und im Rahmen von „Aufklärungskampagnen die Achtung des Menschenlebens fordern, damit im Land eine Kultur des Lebens vorherrscht“. Dies bekräftigt der neue vorsitzende der Kommission für Bildungsarbeit der Koreanischen Bischofskonferenz, Bischof Boniface Choi Ki-san von Incheon, nach einer einwöchigen Sitzungsreihe.
„Vor kurzem hat das Verfassungsgericht in Korea erklärt, dass die Todesstrafe nicht verfassungswidrig ist. Dies ist sehr traurig, doch es bedeutet nicht notwendigerweise, dass die Todesstrafe in Korea erneut praktiziert wird: seit 12 Jahren wurde kein Todesurteil mehr vollstreckt und das Land zählt damit zu den Ländern, in denen die Todesstrafe „de facto“ als abgeschafft gilt. Das Urteil des Verfassungsgerichts hat jedoch den Befürworten neuen Aufwind gegeben. Der brutale Mord an einem Mädchen, der vor kurzem von einem jungen Mann verübt wurde, erregte in der Öffentlichkeit großes Aufsehen und einige Politiker fordern nun erneut die Anwendung der Todesstrafe bei Mordfällen“, so der Bischof zum Fidesdienst.
Vor einem solchen Hintergrund „wird die Kirche ihr Engagement für eine endgültige Abschaffung der Todesstrafe fortsetzen und den Schutz des Lebens von der Zeugung bis zum natürlichen Tod fordern. Dies werden wir in unseren öffentlichen Stellungnahmen aber auch durch Aufklärungskampagnen unter Kindern und Jugendlichen tun, damit im Land der Wert und die Kultur des Lebens verbreitet werden“. (PA) (Fidesdienst, 15/03/2010)


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