ASIEN/MALAYSIA - Die Ureinwohner Borneos leben als tief gläubige Christen harmonisch mit dem Islam zusammen

Dienstag, 9 März 2010

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Die Ureinwohner Borneos sind eifrige Christen und leben als solche harmonisch mit Muslimen zusammen. Das harmonische Zusammenleben der Religionen auf Borneo sollte Vorbild für das ganze Land sein“, so der Weihbischof von Sibu (Sarawak), Joseph Hii Teck Kwong, im Gespräch mit dem Fidesdienst. Der Weihbischof nahm in Rom an einem vom Zentrum für Internationale Missionsanimation veranstalteten Fortbildungsseminar teil. In seiner Diözese, wie im Übrigen in ganz „Ost-Malaysia“ leben vorwiegend malaiische Ureinwohner.
„Unter den verschiedenen einheimischen Völkern“, so der Bischof zum Fidesdienst, „wurde das Evangelium gegen Ende des 19. Jahrhunderts von Missionaren verkündet, die die einheimischen Dialekte, wie zum Beispiel „Iban“ erlernt hatten, das heute noch gesprochen wird. Wir empfinden ihnen gegenüber tiefe Dankbarkeit dafür, dass sie uns den Glauben gebracht und dafür gesorgt haben, dass das Evangelium auf Borneo Wurzeln schlägt“.
In den malaiischen Staaten Sabah uns Sarawak machen die christlichen Ureinwohner rund 50% der Gesamtbevölkerung aus, weitere 30% sind muslimische Malaien und rund 20% Chinesen. Hierzu sagt der Bischof: „Die Menschen auf Borneo leben harmonisch zusammen. Es gibt fälle, wo es im selben Volksstamm Muslime und Christen gibt, die aus dem selben Kulturkreis stammen. Auch die Beziehung zu den muslimischen Malaien steht im Zeichen der gegenseitigen Achtung, Konflikte gibt es nicht. Diese Art des Zusammenlebens sollte ein Beispiel für das ganze Land sein“.
Im vergangenen Januar kam es in Malaysia zu einem Streit um die Begriffsverwendung „Allah“ durch Christen. In diesem Zusammenhang erhielten die Christen auf Borneo eine offizielle Erlaubnis der Regierung und durften den Begriff in der Iban-Sprache weiterverwenden. „Einheimische Muslime haben sich nicht ablehnend dazu geäußert“, betont der Weihbischof, „Und wenn die Regierung uns dazu ermuntert „Bahasa Malaysia“ als Amtssprache zu sprechen, dann sollte man den Bürgern erlauben, sie in allen ihren Ausdrucksformen zu benutzen, auch wenn es um den eigenen Kult geht“.
„Auf Borneo“, so der Weihbischof abschließend, „haben wir nicht viel von den sozialen und interreligiösen Spannungen im Zusammenhang mit dem Streit mitbekommen. Wir leben hier in Frieden und werden eine kleinen Gruppe von Extremisten nicht die Möglichkeit geben, dieses Zusammenleben zu beeinträchtigen und einen nationalen Notstand daraus zu machen. Wir sind überzeigt, dass diese Angelegenheit mit Hilfe der Religionsführer und durch den Dialog zwischen den verschiedenen beteiligten Parteien gelöst werden kann.“ (PA) (Fidesdienst, 09/03/2010)


Teilen: