ASIEN/MALAYSIA - Kirche akzeptiert die offizielle Entschuldigung einer muslimischen Zeitschrift: damit ist der Streit beigelegt

Montag, 8 März 2010

Kuala Lumpur (Fidesdienst) – Die muslimische Zeitschrift „Al Islam“ hat sich offizielle bei der katholischen Kirche in Malaysia dafür entschuldigt, dass in einem von ihre veröffentlichten Artikel zwei Journalisten das religiöse Empfinden der Katholiken beleidigt hatten. Erzbischof Murphy Pakiam nahm diese Entschuldigung an und erklärte, dass der Streit damit beigelegt sei: dies berichten Quellen aus kirchlichen Kreisen im Pakistan dem Fidesdienst, die „die friedliche Beendigung des Streits begrüßen, der zu interreligiöser Gewalt und einer Störung des harmonischen Zusammenlebens in Malaysia hätte führen können.“
„Al Islam“ hatte im Mai 2009 einen Bericht veröffentlicht, der das religiöse Empfinden der katholischen Kirche beleidigte. Bei der Recherche waren zwei Journalisten der Zeitschrift auch vor eine Schändung der Eucharistie nicht zurückgeschreckt. Die Kirche hatte deshalb um ein Dementi der Zeitschrift gebeten (vgl. Fidesdienst vom 4. März 2010).
Auf ihren Internetseiten veröffentlichte die Zeitschrift nun das Entschuldigungsschreiben. „Es tut uns leid, dass wir das Empfinden der Christen und insbesondere der Katholiken beleidigt haben, auch wenn das nicht unsere Absicht war“, heißt es auf den Internetseiten. Die beiden Journalisten hätten nicht die Absicht gehabt, „den christlichen Glauben lächerlich zu machen“, heißt es weiter, und man verspricht, dass „solche Vorfälle nicht mehr vorkommen werden“. Das Entschuldigungsschreiben wird auch in der gedruckten Aprilausgabe der Zeitschrift veröffentlicht werden.
„Ich freue mich, dass die beiden Journalisten und der Chefredakteur von „Al Isalm“ sich bei uns in offizielle Form entschuldigt haben. Wir akzeptieren diese Entschuldigung und bekräftigen, dass wir keinerlei gerichtliche Schritte unternehmen werden“, heißt es in einer Verlautbarung des Erzbischofs, die dem Fidesdienst vorliegt.“ Die katholische Kirche freut sich, dass dieser unerfreuliche Zwischenfall mit einem „friedlichen Gruß an die Zeitschrift“ und dem „Segen für das Land“ beendet werden konnte.
„Al Isalm“ wird von einer der United Mays National Organisation (UMNO) nahe stehenden Stiftung herausgegeben. Die UMNO stellt derzeit die Regierung des Landes und zu ihren Anhängern gehören vorwiegend muslimische Malaien. „Die Entschuldigungsgeste wurde von der Regierung befürwortet“, so einheimische Beobachter, „und viele hoffen nun, dass dadurch auch der Weg für den Dialog zwischen Kirche und Regierung im Hinblick auf die Begriffsverwendung „Allah“ durch Christen geebnet wird“. (PA) (Fidesdienst, 08/03/2010)


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