ASIEN/MALAYSIA - Zwei muslimische Gebetssäle beschädigt: die Polizei ermittelt

Donnerstag, 21 Januar 2010

Johor (Fidesdienst) – Obschon bereits am 20. Januar acht junge Männer im Zusammenhang mit den jüngsten Episoden der Gewalt festgenommen wurden, kommt es in Malaysia zu weiteren vandalischen Übergriffen auf Kultstätten. In den frühen Morgenstunden wurden zwei muslimische Gebetssäle (so genannte „Sarau“ im malaiischen Sprachgebrauch) wurden in Muar (Johor) im Süden Malaysias beschädigt. Wie aus polizeilichen Ermittlungen hervorgeht, sollen die Fenster der Gebäude zertrümmert sowie Wände und Türen mit Benzin in Brand gesteckt und beschädigt worden sein.
Nach Ansicht der Ermittler könnten auch diese Episoden im Zusammenhang mit dem Streit um die Begriffsverwendung „Allah“ stehen. Vor diesem Hintergrund war es seit dem 8. Januar zu mehreren Übergriffen auf Kultstätten gekommen: insgesamt wurden dabei christliche 11 Kirchen, eine Moschee, ein Sikh-Tempel und zwei muslimische Gebetssäle zerstört. Die katholische St. Elisabeth-Kirche wurde am 14. Januar beschädigt und befindet sich ebenfalls in Johor.
Mehrere Politiker des Landes haben unterdessen die vandalischen Handlungen der vergangenen Wochen und Tage verurteilt. Insbesondere auch Lim Guang Eng, Generalsekretär der Demokratischen Aktionspartei (DAP) – die zur Regierungskoalition gehört – der betonte, dass „solche unverantwortlichen Übergriffe eindeutig gegenseitigen Verdacht und Spannungen unter ethnischen und religiösen Gruppen in Malaysia provozieren sollen. Deshalb sollte die Regierung Ermittlungen auf den Weg bringen und die Verantwortlichen bestrafen, damit die Harmonie im Land erhalten bleibt.“
Christliche und muslimische Religionsführer appellieren indes an die Gläubigen mit der Bitte um Dialog und Harmonie und beklagen die Gewalt, die Beobachter im Gespräch mit dem Fidesdienst als „Handlungen isolierte Einzelpersonen“ bezeichnen „bei denen es sich oft um aufgebrachte und unerfahrene junge Menschen handelt“. Die christlichen Kirchen riefen zu einer Gebets- und Fastenkampagne für den Frieden auf und organisieren in Zusammenarbeit mit muslimischen Organisationen Vortragsreihen und Begegnungen, die zur gemeinsamen Erörterung des Problems und zur gegenseitigen Verständigung beitragen sollen. (PA) (Fidesdienst, 21/01/2010)


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