ASIEN/MALAYSIA - Die Kirche bemüht sich gemeinsam mit der Regierung um eine gerichtliche Lösung für die Verwendung des Begriffs „Allah“

Mittwoch, 13 Januar 2010

Kuala Lumpur (Fidesdienst) – „Die Lage ist ruhig und man scheint zur Normalität zurückzukehren. Es gibt bisher keine weiteren Anschläge. Man bemüht sich um eine gerichtliche Lösung für die Verwendung des Begriffs „Allah“: durch die jeweiligen Anwälte wurden Verhandlungen zwischen der Kirche und der Regierung aufgenommen“, so der Generalsekretär der Bischofskonferenz, P. Augustine Julian, zum Fidesdienst am Rande der Vollversammlung der Bischöfe von Malaysia, Singapur und Brunei, die derzeit in Johor tagt. Auf der Tagesordnung stehen vor alle pastorale Themen und die positiven Nachrichten aus den Ortskirchen, in denen es keine weiteren Anschläge gab, lassen die Bischöfe aufatmen.
Nun wartete man auf die Ergebnisse der Verhandlungen mit der Regierung, damit der Streit, der, wie zahlreiche Beobachter betonen „unerwartete Folgen hatte“, endgültig beizulegen. Wie Beobachter vor Ort gegenüber dem Fidesdienst betonen, wurde die Angelegenheit vor allem zu politischen Zwecken auf der Suche nach der Wählergunst im Vorfeld der Wahl manipuliert, wobei Auswirkungen auf das ganze Land nicht auszuschließen waren.
Viele Kirchen in Kuala Lumpur hissten heute die malaiische Fahne: damit sollte zum Ausdruck gebracht werden, dass Christen sich als vollwertige Bürger des Landes empfinden, die ihr Land lieben, die eigenen Rechte und Pflichten kennen und sich als Teil einer multienthnischen und pluralistischen Gesellschaft empfinden, in der sie sich um Dialog und friedliches Zusammenleben bemühen.
Unterdessen kam es bereits zu ersten Konsequenzen, die sich aus dem Urteil des Hohen Gerichts im Hinblick auf die Ausübung der Religionsfreiheit ergeben: Frau Jill Ireland aus dem malaiischen Bundesstaat Sarawak (Borneo) klagt vor einem Gericht gegen die Beschlagnahme von CDs zu religiösen Themen, die sie in Indonesien gekauft hatte und die den Begriff „Allah“ verwenden. (PA) (Fidesdienst, 13/01/2010)


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