ASIEN/PHILIPPINEN - Unter den Opfern des Massakers von Maguindanao befindet sich auch die Mitarbeiterin eines katholischen Radiosenders

Mittwoch, 25 November 2009

Manila (Fidesdienst) – Unter den 12 Journalisten, die beim dem Massaker in Maguindanao ums Leben kamen und bei dem nach letzten Angaben mindestens 60 Menschen starben, befindet sich auch eine katholische Journalistin, die als Freiwillige bei einem katholischen Radiosender mitarbeitete. Es handelt sich um Neneng Montano, eine junge Reporterin, die für den Radiosender DXCP mit Sitz in General Santos in der Diözese Marbel arbeitete. „Die einheimischen Katholiken“, so der Leiter des Radiosenders , P. Angel Buenavides, „ist traurig und bestürzt“.
Radio DXCP gehört zum Catholic Media Network (CMN) einem Netzwerk katholischer Radiosender – die sich zum Teil in Trägerschaft katholischer Diözesen befinden und zum Teil von Privaten betrieben werden – in dem sich 54 Radio- und 3 Fernsehsender zusammenschließen.
Das Netzwerk ist zwar unabhängig pflegt aber enge Kontakte zur Philippinischen Bischofskonferenz. Der Vorsitzende des CMN, P. Francis Lucas, ist Sekretär der bischöflichen Kommission für Soziale Kommunikationsmittel. In einem Gespräch mit dem Fidesdienst betont P. Francis: „Neneng war eine mutige Mitarbeiterin. Wir verurteilen das Massaker und fordern von der Staatspräsidentin Arroyo mit Nachdruck, dass die Verantwortlichen verurteilt werden. Das Blutbad darf nicht unbestraft bleiben. Wir müssen einen Rechtsstaat und die Menschenrechte auf Mindanao garantieren: dies ist Aufgabe der Regierung“.
Insbesondere betont P. Lucas: „Es ist besonders wichtig, dass Frauen, Anwältinnen und Journalistinnen geschützt werden, die oft Opfer von Gewalt, Aggressionen und Morden werden“.
„Unser Netzwerk“, so der P. Lucas, stellt sich in den Dienst der Menschen auf Mindanao und des sozialen Friedens. Wir haben Radiosender in Gebieten, die mehrheitlich von Eingeborenen oder Muslimen bewohnt sind oder in gefährlichen Regionen, wie Jolo, Tawi-Tawi und anderen Provinzen im Süden von Mindanao. Unsere Aufgabe besteht darin dass wir die Wahrheit verkünden und den Menschen nahe sind. Manchmal ist diese Arbeit gefährlich, wie das Massaker in Maguindanao zeigt. Wir sind besorgt, doch wir machen weiter: es ist teil unseres Mission im Dienst des Evangeliums und der Armen. Wir beten für Neneng und ihre Familie“.
Nach Aussage des Verbandes der philippinischen Journalisten waren das Massaker von Manguindanao und der Tod von 12 Journalisten, „der schlimmste Tag in der Geschichte des Journalismus des Landes“. In den vergangenen 20 Jahren wurden auf den Philippinen insgesamt 60 Journalisten ermordet: damit steht das Land weit unten auf der Rangliste der „Reporter sans Frontieres“ über die Pressefreiheit. Eine weit verbreitete Kultur der Straffreiheit mach die Philippinen zu einem der Länder, in denen der Beruf des Journalisten am gefährlichsten ist“, so Sheila Coronel, Leiterin des Zentrums für Journalistische Recherche, das vor 20 Jahren zur Aufdeckung von Gewalt und Korruption im Land gegründet wurde. (PA) (Fidesdienst, 25/11/2009)


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