AFRIKA/SÜDAFRIKA - „Afrika braucht Wasser und keine genveränderten Organismen“: der Erzbischof von Durban, Kardinal Napier, im Gespräch mit dem Fidesdienst

Montag, 16 November 2009

Rom (Fidesdienst) – „Wie aus den ersten Informationen hervorgeht, die ich heute morgen zum Welternährungsgipfel der FAO erhalten haben, habe ich den Eindruck, dass diese Einrichtung die wahren Ernährungsprobleme Afrikas nicht kennt. Die Afrikaner brauchen keine genveränderten Organismen sondern Wasser. Wir haben unsere Anbaukulturen, die wunderbar ohne Genveränderung gedeihen, wenn sie genügend Wasser bekommen. Helft uns Brunnen, Staudämme und Wasserleitungen zu bauen, wir brauchen keine genveränderten Organismen“, betont der Erzbischof von Durban (Südafrika), Kardinal Wilfried Fox Napier, im Gespräch mit dem Fidesdienst in einem Kommentar zum Welternährungsgipfel, der am 16. November in Rom eröffnet wurde.
Kardinal Napier hält sich anlässlich der Vollversammlung der Kongregation für die Evangelisierung der Völker in Rom auf. Im Gespräch mit dem Fidesdienst äußert er auch seine Sorge im Hinblick auf die bevorstehende Fußballweltmeisterschaft, die im kommenden Jahr in Südafrika stattfindet: „Die Hauptsorge ist, dass es zu einer möglichen explosionsartigen Verbreitung der Prostitution kommen wird. Der internationale Fußballverband FIFA scheint Druck auf die südafrikanische Regierung auszuüben, damit die Prostitution legalisiert wird. Sollte dies geschehen, dann müssen wir uns auf einen starken Anstieg der HIV- und Aids-Infektionen gefasst machen.“ Die Kirche in Südafrika hat bereits eine Aufklärungskampagne zum Thema Prostitution und Menschenhandel mit Blick auf die Fußballweltmeisterschaft 2010 auf den Weg gebracht (vgl. Fidesdienst von 3. November 2009).
„Wir versuchen die Initiativen der katholischen Kirche mit denen der Regierung und anderer Organisationen im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft 2010 abzustimmen. Wir dazu eine Aufklärungskampagne zur Verbrechensvorbeugung begonnen, mit der wir uns besonders an die Familien wenden. Leider gibt es viele Eltern, die nicht sehen wollen, dass ihre Kinder in kriminellen Aktivitäten verwickelt sind. Wir versuchen mit den Familien und den Behörden zusammenzuarbeiten, damit Jugendlichen geholfen werden kann, die auf den Weg der Kriminalität geraten sind“, so Kardinal Napier abschließend. (LM) (Fidesdienst, 16/11/2009)


Teilen: