ASIEN/PHILIPPINEN - Missionar im Süden der Philippinen entführt: Aufruf der Bischöfe von Mindanao

Montag, 12 Oktober 2009

Zamboanga (Fidesdienst) – Die Plage der Entführungen quält weiterhin die katholische Gemeinde im Süden der Philippinen. Gestern, am Sonntag 11. Oktober, fiel ein Missionar der Gesellschaft des Hl. Kolumban in die Hände einer Entführerbande, die bisher weder Nachrichten über den Ordensmann gegeben, noch eine Lösegeldforderung gestellt hat. Opfer der Entführung ist der 78jährige P. Michael Sinnott, der gestern im Garten des Hauses der Missionare des Hl. Kolumban in Pagadian, in der Provinz Zamboanga City, im äußersten Süden der Insel Mindanao angegriffen wurde. Laut Angaben der Gesellschaft des Hl. Kolumban auf den Philippinen, betraten vier bewaffnete Männer den Garten der Wohnstätte der Missionare und haben den Ordensmann mit Gewalt gepackt und auf einen Kleintransporter geladen, mit dem sie den Strand erreichten; dann haben sie das Fahrzeug stehen lassen und sind mit einem Motorboot geflüchtet.
Die lokalen Regierungsbehörden haben zusammen mit der Polizei einen Krisenstab einberufen, um die Situation zu bewältigen und für die Befreiung von P. Sinnot zu arbeiten.
Wie Fidesdienst aus Kreisen der Ortskirche erfahren hat, haben sich die Bischöfe von Mindanao zum Fall geäußert und ihre Missbilligung und Besorgnis ausgedrückt. Erzbischof Emmanuel Cabajar von Pagadian, hat die sofortige Freilassung des Missionars gefordert und auf seinen schlechten Gesundheitszustand hingewiesen: „Ich bin sehr um seine Unversehrtheit besorgt. Ich bitte die Entführer: tut ihm nichts an. Er ist eine sehr beliebte Person in seiner Gemeinde und hat jahrzehntelang mit Liebe seinen Dienst versehen.“
Auch Erzbischof Romulo Valles von Zamboanga hat seine Betrübnis über die x-te Entführung, die die katholische Gemeinde trifft, ausgesprochen: “Es ist traurig zu sehen, dass diese gewalttätigen Gruppen weiterhin im Gebiet wüten und Missionare und christliche Priester entführen. Wir fordern die Autoritäten auf, zu handeln und beten für den Frieden.“
Derzeit gibt es keine Lösegeldforderungen, aber laut Angaben der Polizei könnte die Entführerbande mit einer Terroristengruppe oder einer Gruppe muslimischer Separatisten in Verbindung sein, die im Süden der Philippinen aktiv sind. Für viele dieser Gruppen sind diese Entführungen zum Zweck der Lösegelderpressung ein echtes „Business“ zur Finanzierung und Beschaffung von Waffen.
P. Sinnott ist irischer Abstammung und wirkt seit vielen Jahren als Missionar in Mindanao. Seinen ersten pastoralen Dienst leistete er zwischen 1957 und 1966, nach seiner Priesterweihe. 1976 kam er zurück und seither hat er in seiner Kongregation verschiedene pastorale und administrative Ämter inne. Vor allem setzte er sich für den Schulbesuch der armen und bedürftigen Kinder ein. (PA) (Fidesdienst 12/10/2009 Zeilen 40 Worte 407)


Teilen: