AMERIKA/BRASILIEN - Die Kapuziner feiern das 100jährige Jubiläum ihrer Präsenz im brasilianischen Amazonastiefland

Mittwoch, 29 Juli 2009

Manaus (Fidesdienst) – In Manaus, der Hauptstadt des brasilianischen Amazonastieflands, feiern die Kapuziner (OFMCap) aus Umbrien das 100jährige Jubiläum ihrer Präsenz. Die ersten vier Mitglieder des Ordens kamen am 26. Juli 1909 in das Gebiet. Die Ordensleute kamen aus Assisi und gingen nach Alto Solimoes im äußersten Westen des Amazonasgebiets an der Grenze zu Kolumbien und Peru. Hier arbeiteten sie vor allem unter den Seringueiros (Kautschuksammler) und den Indios aus dem Volk der Ticuana, dem größten Volksstamm Brasiliens. Das Gebiet hat eine Ausdehnung von 140.000 qkm und wenig mehr als 20.000 Einwohner.
Das Klima machte den Missionaren schwer zu schaffen und einer von ihnen starb ein Jahr nach der Ankunft im Alter von nur 27 Jahren an Gelbfieber. Zwei weitere ertranken wenig später im Fluss und wieder andere mussten immer wieder in das Krankenhaus in Manaus eingeliefert werden, um Infektionen und verschiedene tropische Krankheiten behandeln zu lassen. Bei dem Besuch von Papst Pius XI. sagte P. Evangelista da Cefalonia, der erste Apostolische Präfekt der Mission, dass, „das Klima jedes Jahr zwei Missionare außer Gefecht setzt“.
Im Laufe eines Jahrhunderts kamen 99 Ordensleute nach Alto Solimoes, das heute 142.000 Einwohner hat, die auf einer Fläche von 133.000 qkm leben (wenig mehr als ein Einwohner pro Quadratkilometer). Sie vereinten die Evangelisierung mit der Förderung der sozialen Entwicklung und eröffneten Schulen, Internate, Krankenhäuser und unzählige Krankenstationen sowie Bildungshäuser für die einheimischen Ordensberufe, die heute zu der Vizeprovinz Alto Solimoes gehören, die 40 Mitglieder und 8 Ordensgemeinschaften hat: zwei in Manaus, eine in Humaita und weitere an den Ufern des Flusses, den die Einheimischen „Rio Mar“ nennen.
Die Ordensleute feierten ihr Jubiläum mit Gottesdiensten in ihren verschiedenen Ordensgemeinschaften und Einrichtungen, an denen ein Chor aus Città di Castello (Perugia) mitwirkte, der auch ein Konzert im „Teatro Amazonas“ in Manaus aufführte; vor allem aber standen viertägige geistliche Exerzitien und Betrachtungen zur Mission in einem der Ordenshäuser in Manaus und in dem vor drei Jahren eröffneten Kloster der Klarissinnen auf dem Programm.
Die Arbeit, die die Ordensleute unter vielen Schwierigkeiten und mit großen Anstrengungen leisteten, wird auch in einem Buch und einem Dokumentarfilm geschildert, den der Verlag „Nova T“ mit Sitz in Turin in Kürze veröffentlicht. (RG) (Fidesdienst, 29/07/2009 – 31 Zeilen, 371 Worte)


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