AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Bischöfe besorgt über die Lage im Osten des Kongo nach der anhaltenden Gewalt gegen Zivilisten, während neue Offensiven gegen die Rebellen geplant werden

Mittwoch, 10 Juni 2009

Kinshasa (Fidesdienst) – Angesichts der anhaltenden Übergriffe auf Zivilisten seitens der ugandischen und ruandischen Guerillakämpfer appellieren die Bischöfe aus dem Osten der Demokratischen Republik Kongo an die Regierung und an die internationale Staatengemeinschaft mit der Bitte um Stärkung der regulären Streitkräfte, als Garanten für die Sicherheit. Die Bischöfe übten außerdem Kritik an der Durchführung der gemeinsamen Militäroperationen gegen die ugandischen Rebellen der LRA (Lord’s Resistance Army) und gegen die ruandischen Rebellen der FDLR (Demokratische Kräfte für die Befreiung Ruandas) (vgl. Fidesdienst vom 14. und 28. Mai und vom 3. und 6. Juni 2009). Bei beiden Operationen ist es nicht gelungen die Rebellenbewegungen zu schlagen, die vielmehr seither ihre Repressalien gegen die kongolesische Zivilbevölkerung noch intensiver fortsetzen.
Die Bischöfe beklagen auch, dass die Militäreinheiten, die im Osten des Kongos tätig sind, im wesentlichen aus Angehörigen von ehemaligen Rebellengruppen bestehen, die Friedensvereinbarungen unterzeichnet haben, von denen man aber nicht weiß, ob sie tatsächlich von der Idee eines geeinten Kongo überzeugt sind.
Wie aus Berichten der einheimischen Presse hervorgeht, wurden diese Rebellengruppen im Grunde nie aufgelöst. Sie sollen weiterhin junge Soldaten rekrutieren, die in ihren Reihen kämpfen sollen.
Der Friede scheint noch fern im Osten des Kongo, der weiterhin unter den Folgen der Stellvertreterkriege ausländischer Einheiten im eigenen Territorium leidet. Unterdessen sind weitere Militäroperationen unter dem Namen „Rudia“ und „Kimia II“ für den Kivu geplant. Aktionen die gegen die ugandische LRA durchgeführt werden sollen, werden indes von der französischen und US-amerikanischen Diplomatie unterstützt.
Die einheimische Presse weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Souveränität des Kongo unter dem Vorwand der Vertreibung von Guerillakämpfern, bei denen es sich nicht im Kongolesen handelt wieder einmal mit Füßen getreten wird. „Die Besatzung eines Teils des kongolesischen Territoriums durch die Soldaten aus Angola (im Westen, wo ein Grenzstreit zwischen Luanda und Kinshasa ausgetragen wird) und Uganda während der vergangenen Monate, ist kein Zufall. Sie gehören zu dem machiavellistischen Plan, die Demokratische Republik Kongo zu schwächen und die ausländische Souveränität zu erweitern“, so die Tageszeitung „Le Potential“ (LM) (Fidesdienst, 10/06/2009 – 31 Zeilen, 352 Worte)


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