Khartum (Fidesdienst) - Während der Friedensprozess im Südsudan Fortschritte macht, werden die Menschen im Westen des Landes in der Region Darfur weiterhin Opfer von Gewalt. Am Samstag, den 5. Juni unterzeichneten der sudanesische Vizepräsident und der Anführer der Befreiungsarmee SPLA, John Garung, in Nairobi Vereinbarungen, mit denen die Endphase der Friedensverhandlungen im Südsudan besiegelt wurde. In Darfur, wo sich arabische Milizen und die Soldaten der Regierung und zwei Rebellenbewegungen bekämpfen.
Trotz einem von der Regierung proklamierten Waffenstillstand berichten humanitäre Hilfswerke erneut von Bombenangriffen aus der Luft auf die Dörfer der Region. Nach Schätzungen der internationalen Staatengemeinschaft werden für rund 2 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene aus der Region Hilfsmittel in Höhe von insgesamt 236 Millionen Dollar benötigt. Bisher wurden jedoch erst 126 Millionen bereitgestellt. In der Öffentlichkeit spricht man deshalb nunmehr von einer humanitären Katastrophe.
Die sudanesische Regierung erlaubt internationalen Hilfsorganen unterdessen den Zugang zu den Konfliktgebieten. Am gestrigen 6. Juni wurden 16 Mitarbeiter der humanitärer Hilfswerke von den Mitgliedern einer der in der Region agierenden Rebellengruppen entführt und später wieder freigelassen.
Das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) eröffnete unterdessen ein neues Aufnahmelager für Flüchtlinge aus dem Sudan im benachbarten Tschad. Das neue Camp in Djabal ist das achte, der bisher im Tschad eingereichten Flüchtlingslager und das zweite im Süden des 600 Kilometer langen Grenzgebietes. Das UNHCR versucht den Transport in das südliche Grenzgebiet zu beschleunigen, da die einsetzende Regenzeit die Straßen zunehmend unbefahrbar werden lässt, was den Zugang zu den Gebieten, in denen sich die Flüchtlinge aufhalten erschwert.
Wie das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen berichtet, verlassen ständig weitere Flüchtlinge die Region im Westen des Sudan. Aus diesem Grund schickt das UNHCR weitere Mitarbeiter in die betroffenen Gebiete und versucht die ankommenden Menschen so schnell wie möglich in den Aufnahmelagern unterzubringen. (LM) (Fidesdienst, 7/6/2004 - 29 Zeilen, 299 Worte)