AFRIKA/LIBERIA - Entwaffnung der liberianischen Rebellen wird fortgesetzt. Liberianische Flüchtlinge würden gerne in ihre Heimat zurückkehren.

Dienstag, 25 Mai 2004

Monrovia (Fidesdienst) - „Die Entwaffnung der liberianischen Rebellen wird trotz verschiedener Schwierigkeiten fortgesetzt“, so berichtet Pater Mauro Armanino (Provinzial der Gesellschaft der Afrikamissionare) aus der liberianischen Hauptstadt Monrovia im Gespräch mit dem Fidesdienst. Bei den Guerillakämpfern, die ihre Waffen abgeben, handelt es sich größtenteils um Jugendliche, die in ihrem jungen Leben noch nichts anderes kennen, als den Krieg. Die Vereinten Nationen, deren Friedenstruppen in Liberia stationiert sind, geben den ehemaligen Milizionären etwas Geld im Tausch gegen die Waffe. „Leider kommt es manchmal vor, dass die Anführer der Guerillaeinheiten das Geld selbst behalten und nicht an die eigenen Soldaten verteilen“, so Pater Armanino. „auf diese Weise kommt es zu Aufständen, wie in der letzten Woche rund 60 Kilometer von Monrovia entfernt, wo es auch zu Plünderungen unter Zivilisten gekommen ist.“
„Ein weiteres Problem ist die noch ungeklärte Frage der Rückführung der Flüchtlinge in ihre Heimatdörfer“, erklärt der Missionar. „Allein in Totota leben noch über 100.000 Binnenflüchtlinge in einem Aufnahmelager. Hunderttausende Flüchtlinge halten sich außerhalb der Landesgrenzen auf“. „Die Vereinten Nationen betreuen die Rückführung liberianischer Flüchtlinge aus Cote d’Ivoire, Ghana und Nigeria“, so Pater Armanino. „Doch viele möchten nicht länger warten und kehren auf eigene Initiative zurück. Oft benutzen sie dabei aber Transportmittel, die sich in verheerendem Zustand befinden“.
So zum Beispiel kam vor kurzem der Motor eines Flüchtlingsbootes zum Stillstand, so dass unzählige Menschen tagelang ohne Trinkwasser auf dem Schiff trieben. Nach Angaben der Vereinten Nationen sollen die schiffbrüchigen Flüchtlinge bis zur kommenden Woche in ihre Heimat gebracht werden.
In einer Verlautbarung des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) rät das Flüchtlingshilfswerk „den Flüchtlingen unter den derzeitigen Bedingungen von einer Rückkehr ab“. Dass UNHCR selbst möchte „vor der Einleitung von Rückführungsprogrammen eine Besserung der Lage abwarten“. „Viele, die auf eigene Initiative nach Liberia zurückgekehrt sind, haben erst bei ihrer Ankunft im Land gemerkt, dass sie ihre Heimatorte nicht erreichen konnten. Deshalb führt das UNHCR Informationskampagnen in den Asylländern durch, in deren Rahmen die Liberianer zur Geduld aufgefordert werden. Ab Oktober dieses Jahres sollen organisierte Rückführungsprogramme beginnen, in deren Rahmen 15.000 liberianische Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren und dort wieder integriert werden sollen“, heißt es in der Verlautbarung. Nach Angaben des UNHCR halten sich derzeit rund 350.000 liberianische Flüchtlinge in westafrikanischen Ländern auf. (LM) (Fidesdienst, 25/5/2004 - 37 Zeilen, 384 Worte)


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