AMERIKA/ARGENTINIEN - „Wir wollen nicht nur eine Nation sein, sondern wir brauchen eine Nation, deren Identität auf dem Wunsch nach Wahrheit und auf dem Engagement für das Gemeinwohl basiert“. Verlautbarung der argentinischen Bischöfe zur 87. Vollversammlung der Bischofskonferenz

Dienstag, 18 Mai 2004

Buenos Aires (Fidesdienst) - Zum Abschluss ihrer 87. Vollversammlung, in deren Mittelpunkt verschiedene aktuelle Probleme und deren Auswirkungen auf die Pastoraltätigkeit der Kirche standen, veröffentlichte die argentinische Bischofskonferenz eine Verlautbarung mit dem aussagekräftigen Titel: „Wir müssen eine Nation sein“.
Das Papier ist in drei Paragraphen unterteilt. Zum Thema „Woher wir kommen“ erläutern die Bischöfe die Gründe, die zur derzeitigen Situation im Land geführt haben. Im zweiten Abschnitt mit der Überschrift „Unser Weg“ schlagen die Bischöfe vor allem den Weg des Dialogs und der Suche nach Gemeinschaft und Versöhnung unter Ausschluss jeder Form von Gewalt als Ausweg aus der Krise vor. Zum Thema „Unser bürgerliches Engagement“ appellieren die Bischöfe an alle Bürger des Landes mit der Bitte die eigene Verantwortung beim Aufbau der Nation zu übernehmen und dabei nach Versöhnung und Gemeinschaft zu streben.
Die Bischöfe beklagen den Ausschluss Gottes und seiner Gebote und den daraus folgenden sittlichen Relativismus, der Personen und Institutionen gefährdet. Dabei beziehen sie sich insbesondere auf die Familie und das ungeborene Leben… „Relativismus schadet auch der Erziehung unserer Kinder und Jugendlichen“, warnen die Bischöfe, „denn diese gründet nicht mehr auf einer Werteskala, die an erster Stelle die Person und die Achtung der Gesetze oder den Aufbau einer gerechten Gesellschaft stellt“ …“Die Unsicherheit unter den Bürgern… ist auch eine Frage des Werteverlusts“.
Die Einleitung von Reformen, die zu mehr Vertrauen in die Vertreter des Volkes und zu einer neuen Festigung der Staatsmacht führen würden, bezeichnen die Bischöfe als notwendig, wenn es darum geht, einen Ausweg aus der derzeitigen schwierigen Situation zu finden. „Die Suche nach einer Politik … die eine größere Beteiligung der Bürger vorsieht und die Konzentration der Macht in den Händen einiger Weniger verhindert, würde zur Ächtung von persönlichen Interessen führen, die unserem Volk so sehr geschadet und unsere Institutionen geschwächt haben“, so die Bischöfe weiter.
Abschließend bitten die argentinischen Bischöfe den Herrn, damit er Pläne und Hoffnungen inspirieren möge. „Heute können wir allen sagen, dass wir nicht nur eine Nation sein wollen, sondern auch dass wir eine Nation brauchen, deren Identität auf dem Wunsch nach Wahrheit und dem Engagement für das Gemeinwohl basiert. Wir brauchen dies, damit alle Argentinier, und dabei soll niemand ausgeschlossen bleiben, unsere Würde als Kinder Gottes leben und Teil eines gesunden und geschwisterlichen Zusammenlabens aller Nationen dieser Welt sein können. (RZ) (Fidesdienst, 18/5/2004 - 38 Zeilen, 420 Worte)


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