AMERIKA/BRASILIEN - Bischof Nelson Westrupp von Santo André: „Der Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit sollte zur Förderung einer Kultur der Barmherzigkeit als Bestandteil der Evangelisierungstätigkeit der Kirche beitragen“

Freitag, 16 April 2004

Santo André (Fidesdienst) - „Das Fest der Barmherzigkeit dient nicht nur der Verehrung der Göttlichen Barmherzigkeit sondern es sollte auch Quelle für das Entstehen einer neuen Kultur der Barmherzigkeit in der Welt sein“, so Bischof Nelson Westrupp von Santo André (Brasilien) in einem Interview, das der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Brasilien, Pater Daniel Lagni für den Fidesdienst führte. „Die Verehrung der Göttlichen Barmherzigkeit findet in den vergangenen Jahren überall auf der Welt wieder verstärkt statt, wodurch eine Kraft für die Evangelisierung entsteht, die sich auch auf die herkömmlichen und neuen Bereiche der Kultur auswirken sollte“, so der Bischof weiter, der auch betont, dass „die Kultur der Barmherzigkeit auch dazu beitragen sollte, einer zeitgenössischen Mentalität entgegenzuwirken, die den barmherzigen Gott ablehnt und ihn aus dem Leben ausschließt.“
Der Aufbau einer Kultur der Barmherzigkeit sollte nach Ansicht von Bischof Westrupp auch „Teil der Evangelisierungstätigkeit der Kirche sein, sowohl was die Neuevangelisierung im Geist eines erneuerten Missionsbewusstseins anbelangt, als auch was die grundlegenden Lehrinhalte angeht, wie zum Beispiel die Kirchliche Soziallehre“, denn gerade auch die Enzyklika „Dives in Misericordia“ werde in Teilen als Dokument der Kirchlichen Soziallehre betrachtet.
„Die Kultur der Barmherzigkeit ist nicht nur ein anderer Ausdruck für die Kultur der Liebe sondern sie ist ein Mittel, die zu deren Aufbau beitragen kann“, unterstreicht Bischof Westrupp. „Bei der Umsetzung der Enzyklika „Dives in Misericordia’ … sollten deshalb die Bereiche der Politik, der Wirtschaft, des Sozialen und der Kultur als Zielgruppen betrachtet werden, damit eine Welt, die von der Barmherzigkeit durchdrungen ist, eine menschlichere Welt wird“. Das Entstehen eines „neuen christlichen Humanismus“ auf der Grundlage der Konzilslehren und der nachfolgenden Dokumente der Kirchenlehre wird deshalb nach Ansicht des Bischofs Aufgabe der Kultur der Barmherzigkeit sein.
„Missionarisches Engagement ist natürlich die treibende Kraft beim Aufbau einer solchen Kultur der Barmherzigkeit, damit diese alle Völker und Kulturen erreicht“, so der Bischof abschließend, der auch daran erinnert, dass sich in der Diözese Sao José dos Campos eine kirchliche Bewegung im Entstehen befindet, die der Förderung einer Kultur der Barmherzigkeit dienen soll. (SL) (Fidesdienst, 16/4/2004 - 31 Zeilen, 360 Worte)


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