AMERIKA/COSTA RICA - Der Rektor der Ordensoberen der Salesianer von Don Bosco in Amerika ruft angesichts der derzeitigen dramatischen Lage des Kontinents zu Frieden, Brüderlichkeit und Hoffnung auf: „In diesen Zeit der deformierten und von der Wirtschaft beschlagnahmten Globalisierung wünschen wir uns eine humane Globalisierung zum Wohl unserer Völker“

Montag, 8 März 2004

San José (Fidesdienst) - Zum Abschluss ihrer geistlichen Exerzitien, zu denen sich 28 Inspektoren der Salesianer von Don Bosco zusammen mit ihrem Großrektor Pater Pascual Chavez und den beiden Regionaloberen der Zonen Interamerica und Cono Sud in Costa Rica versammelt haben, rufen die Ordensoberen der amerikanischen Ordensprovinzen in einer gemeinsamen Verlautbarung zu „Frieden, Brüderlichkeit und Hoffnung“ auf. Mit diesem Appell wenden sie sich insbesondere an Regierungen und politische Parteien ihrer Länder aber auch an die Bürger des Landes und an die Kirche und an die eigenen Ordensgemeinschaften und Einrichtungen im Bildungswesen und in der Seelsorge.
„Der amerikanische Kontinent mit seinen vielen Möglichkeiten leidet immer noch unter starken sozialen Unruhen, die Angst, Unsicherheit, Gewalt und Tod mit sich bringen“, heißt es in der Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt. „Als Salesianer fühlen wir uns von den Ereignissen betroffen, zu denen es vor wenigen Monaten in Bolivien und gegenwärtig in Haiti und Venezuela kommt. Doch wir sind auch besorgt über die soziale Unzufriedenheit in vielen unserer Länder; die Auslandsverschuldung, die effiziente und ganzheitliche Entwicklungsmaßnahmen bremst; die Verbreitung von Korruption, den Drogenhandel, zu dessen Opfer vor allem junge Menschen gehören; die Zuspitzung der Ausschlussmechanismen in allen Ländern Lateinamerikas und der Karibik und die offensichtliche Tendenz zur Intervention ohne Berücksichtigung der internationalen Organismen.“
Im Licht des Glauben, wolle man über all das nachdenken und sich dabei von den Worten inspirieren lassen, mit die Gott durch seinen Sohn Jesus von Nazareth offenbarte: „Ich bin gekommen damit sie das Leben haben und damit sie es in Fülle haben“ (vgl. Joh 10,10). Deshalb fühle man sich zum Handeln zum Wohl der Völker berufen.
Man wünsche sich ein Amerika, wo „Gerechtigkeit und Frieden sich küssen“, wo Brüderlichkeit uns Solidarität vor persönlichen Interessen stehen und zwar zugunsten des Gemeinwohls, wo es Dialog gebe anstelle von Egoismus. „In diesen zeit der deformierten und von der Wirtschaft beschlagnahmten Globalisierung wünschen wir uns eine humane Globalisierung zum Wohl unserer Völker, indem wir Menschenrechte, Solidarität, Erziehung und Frieden globalisieren“, heißt es in dem Papier.
„Aus dem schönen und friedlichen Costa Rica ermutigen wir unsere Völker und unter ihnen vor allem Millionen von jungen Menschen, die „Wächter des Morgens“, damit sie sich in Hauptakteure verwandeln und nicht länger Zuschauer oder Konsumenten bleiben“, so die Ordensoberen.
„Deshalb fordern wir auch alle Salesianer von Don Bosco der amerikanischen Ordensfamilie auf, weiterhin durch ihr Engagement für eine ganzheitliche Erziehung zur Förderung und zum Heranwachsen von Personen beizutragen, die in der Lage sind einen „hohen Grad an christlichem Leben“ zu verwirklichen und sich für den Aufbau einer Kultur der Liebe einzusetzen. Der Gott des Lebens möge seinen Geist der Liebe auf unsere Völker und auf die Regierenden unserer Erde ausschütten und die Gottesmutter begleite uns im Bemühen um den Aufbau einer brüderlichen, gerechten und solidarischen Gesellschaft!“ (SL) (Fidesdienst, 8/3/2004 - 44 Zeilen, 502 Worte)


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