AFRIKA/SÜDAFRIKA - „Bei dem neuen Gesetzesentwurf für den Waffenschein sollte das Vorkommen häuslicher Gewalt in größerem Maß berücksichtigt werden“, fordert die katholische Kirche in Südafrika

Mittwoch, 25 Februar 2004

Pretoria (Fidesdienst) - Die südafrikanische Kirche fordert eine genauere Formulierung des Gesetzesentwurfs zum Waffenschein. In einer Verlautbarung, die die Fidesdienst vorliegt, fordern Pater Peter-John Pearson und Felicity Harrison vom Büro für die Beziehungen zum Parlament der „Southern African Catholic Bishop’s Conference, ein amtliches Führungszeugnis als Voraussetzung für das legale Tragen einer Waffe. „In Südafrika ist die Gewaltschwelle sehr hoch und die Präsenz von Schusswaffen lässt bestsehenden Spannungen nur noch schlimmer werden, was in vielen Fällen einen tödlichen Ausgang hat“, schreiben die Autoren in ihrer Verlautbarung.
Viele Opfer sind Frauen, die oft von ihren eigenen Ehemännern erschossen wurden. Der Gesetzesvorschlag sieht vor, dass Antragsteller für einen Waffenschein unter anderem angeben müssen, ob sie während der zwei vorausgehenden Jahre geschieden wurden oder sich von ihrem Lebenspartner getrennt haben oder ob eine Anzeige wegen häuslicher Gewalt gegen den Antragsteller vorliegt. Doch nach Ansicht des Büros der Bischöfe der Länder des südlichen Afrika sind diese Maßnahmen nicht ausreichend, da „eine kürzliche Studie über Morde an Frauen in Südafrika gezeigt hatte, dass nur 3% der Frauen, die von ihren Ehemännern ermordet wurden, vorher Anzeige wegen häuslicher Gewalt erstattet hatten.“ Viele Frauen zeigen ihre Männer nicht an, weil sie befürchten, dass dies Folgen für sie selbst und ihre Kinder haben könnte. Aus diesem Grund fordern die Vertreter der Southern African CAtholic Bishops’ Conference eine Revision des Gesetzestextes. (LM) (Fidesdienst, 25/2/2004 - 21 Zeilen, 243 Worte)


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