Asien/Sri Lanka - Christen engagieren sich für Frieden und Gewaltlosigkeit: Am 1. Februar wird ein Tag des Gebets und des Fastens für die interreligiöse Harmonie stattfinden

Donnerstag, 29 Januar 2004

Colombo (Fidesdienst) – In allen Kirchen wird man für das harmonische Zusammenleben zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften beten. Die Katholiken in Sri Lanka sind zwar besorgt angesichts der Welle der Gewalt, von der sie in den vergangenen Wochen überrollt wurden, doch sie hoffen trotzdem auf die Wiederherstellung einer Atmosphäre des Respekts, des Dialogs, des Friedens und der Harmonie in den Beziehungen zu den buddhistischen Gläubigen. Aus diesem Grund proklamierte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Oswald Gomis von Colombo den kommenden 1. Februar für sein Erzbistum zum Tag des Gebets und des Fastens.
Wie Beobachter aus kirchlichen Kreisen in Sri Lanka betonten „sollte man nicht alle buddhistischen Gläubigen für die Attentate auf die katholischen Kirchen verantwortlich machen“. „Die Täter sind bisher noch unbekannt: deshalb bitten wir die Sicherheitskräfte um weitere Ermittlungen. Wenn es buddhistische Mönche gibt, die zur Gewalt aufrufen, dann sind dies nur bestimmte Gruppen, die isoliert und aufgehalten werden müssen. Sollte es weiterhin zu Gewalt kommen, wird dadurch die bis heute existierende religiöse Harmonie im Land gefährdet.“, so die Beobachter.
Dass die Gewalt unter Buddhisten nicht üblich ist betonen die Beobachter im Gespräch mit dem Fidesdienst: „Die Philosophie des Buddhismus basiert auf Gewaltlosigkeit, weshalb solche Taten nicht mit dem Wesen, der Tradition und der Lehre des Buddhismus vereinbar sind. Auch buddhistische Religionsführer klagen über den Versuch, das Image ihrer Glaubensgemeinschaft zu schädigen. Aus diesem Grund vermutet man inzwischen, dass sich hinter der Gewalt politische Gründe verbergen.“
Abschließend erklären die Beobachter: Wir hoffen, dass die Religionsführer in der Lage sein werden, Zeichen des Friedens zu setzen und ihre Gemeinschaften zum Dialog und zur Toleranz auffordern. Die Christen sind vor allem angesichts der Tatsache besorgt, dass man nicht weiß, wie sich die Dinge weiterentwickeln werden.
Zuletzt hatten rund 20 Extremisten in der Nacht vom 25. auf den 26. Januar ein Brandanschlag auf die katholische Kirche in Mathegoda östlich der Hauptstadt Colombo verübt. Dabei handelt es sich um das dritte Attentat auf eine katholische Kirche innerhalb kurzer Zeit. Rund 70% der Einwohner Sri Lankas sind Buddhisten. (PA) (Fidesdienst, 29/1/2004 – 33 Zeilen, 362 Worte)


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