ASIEN/PHILIPPINEN - Kommunistische Rebellen kündigen Waffenstillstand für Weihnachten und Neujahr an

Mittwoch, 17 Dezember 2025 weihnachten   bewaffnete konflikte   waffenstillstand  

Manila (Fides) – Die „New People’s Army“ (NPA) hat für den 25. und 26. Dezember sowie vom 31. Dezember bis zum 1. Januar einen Waffenstillstand im Konflikt mit der philippinischen Armee angekündigt. Die Kommunistische Partei der Philippinen, der politische Flügel der Rebellenbewegung, bezeichnete dies als „einseitigen Waffenstillstand” von vier Tagen zu Weihnachten, der „als Zeichen der Solidarität mit dem philippinischen Volk, das seine traditionellen Feiertage in einem Kontext schwerwiegender sozialer und wirtschaftlicher Bedingungen auf einfache Weise zu begehen versucht”, verkündet wurde.
Auf institutioneller Ebene bezeichnete Unterstaatssekretär Ernesto Torres Jr., Exekutivdirektor der nationalen Task Force zur Bekämpfung des kommunistischen Aufstands, die Ankündigung des Waffenstillstands als „inhaltslos und nicht überprüfbar”. „Es wurde nicht mit der Regierung abgestimmt und es fehlt jeglicher Mechanismus der gemeinsamen Verantwortung”, sagte er und bekräftigte, dass die philippinischen Streitkräfte „weiterhin ihre verfassungsmäßige Pflicht zum Schutz der Bürger erfüllen werden”. Torres forderte die Mitglieder der NPA unterdessen auf, die Amnestie und das Angebot eines Programms zur Wiedereingliederung in die Gesellschaft anzunehmen, ihre Waffen niederzulegen und einen „Weg der Versöhnung“ einzuschlagen.
„Die philippinische Bevölkerung begrüßt, fördert und betet für den Frieden während der Weihnachtsfeiertage, denn ein Waffenstillstand ist immer eine gute Sache“, kommentiert Pater Sebastiano D'Ambra (PIME), der seit langem als Missionar in Mindanao tätig ist und sich in der „Silsilah“-Bewegung für den Dialog engagiert, gegenüber Fides. „In Mindanao“, erinnert der Missionar, „werden einige Gebiete von kommunistischen Rebellen kontrolliert, die mit den Stammesvölkern verbunden sind“. „Eine weitere Spannungslage ergibt sich durch die Präsenz radikaler und gewalttätiger islamistischer Gruppen“, so P. D'Ambra, der hofft, dass „Weihnachten 2025 eine Zeit des Friedens sein wird, um Wunden zu heilen und authentische und aufrichtige Beziehungen zwischen Christen und Muslimen sowie zwischen Menschen zu schaffen, die sich fernstehen, wie Soldaten und Rebellen“.
Die „New People's Army“ (NPA) ist eine kommunistische Guerillagruppe, die 1969 ihre Tätigkeit aufnahm und Ausdruck der 1968 von José Maria Sison gegründeten marxistisch-leninistisch-maoistischen revolutionären Partei ist, deren Ziel es ist, die philippinische Regierung zu stürzen und durch bewaffnete Guerillakämpfe einen sozialistischen Staat zu gründen.
Der Konflikt hat in über 50 Jahren rund 40.000 Opfer gefordert. Nach wechselhaften Ereignissen zwischen Guerillakämpfen und Versuchen von Vereinbarungen haben sich mit dem Scheitern des Waffenstillstands von 2019 die militärischen Unterdrückungsmaßnahmen in den Gebieten, in denen die Bewegung präsent ist, verstärkt, nämlich in ländlichen Gebieten in Luzon, auf den Visayas und in Mindanao. Im Jahr 2023 kontrollierten die Streitkräfte der NPA etwa noch 200 Dörfer, gegenüber mehr als 1.300 im Jahr 2008. Nach Schätzungen der Regierung zählt die Gruppe heute etwa 1.500 bewaffnete Kämpfer. Der Präsident der Philippinen, Ferdinand Marcos Jr., hat angekündigt, dass die Armee die NPA bis 2028 vollständig auslöschen wird.
(PA) (Fides 17/12/2025)


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