Kinshasa (Fides) - Die Regierung von Kinshasa hat in Frankreich und Belgien eine Klage gegen Apple eingereicht, in der sie das Unternehmen beschuldigt, für die Herstellung seiner Produkte Komponenten zu verwenden, die aus in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) illegal abgebauten Mineralien stammen.
Der amerikanische Konzern wies diese Anschuldigung zurück und erklärte in einer Stellungnahme, dass er „die von der Demokratischen Republik Kongo erhobenen Anschuldigungen entschieden bestreitet“. „Wir bei Apple setzen uns sehr für eine verantwortungsvolle Beschaffung ein und verlangen von unseren Zulieferern die höchsten Industriestandards“, so Apple.
Im Mittelpunkt des Streits stehen die Mineralien Tantal, Wolfram und Zinn (vgl. Fides 1/2/2023), die zur Herstellung von Bauteilen für Alltagsgegenstände wie Smartphones, Tablets und Computer oder zur Herstellung von High-Tech-Systemen einschließlich Waffensystemen verwendet werden.
Die von den Behörden in Kinshasa gegen den multinationalen Konzern eingereichte Klage bringt Ruanda indirekt ins Fadenkreuz, das von der Demokratischen Republik Kongo beschuldigt wird, die Bodenschätze im Osten des Landes illegal zu plündern und die Ausfuhr von Mineralien zu begünstigen, die in illegalen Minen gewonnen werden, die häufig von bewaffneten Gruppen kontrolliert werden. Ohne die logistische Verbindung durch Ruanda, so Kinshasa, hätten es die illegal aus der Demokratischen Republik Kongo gewonnenen Mineralien schwerer, auf die internationalen Märkte zu gelangen.
Wie der kongolesische Menschenrechtsaktivist Pierre Kabeza sagte (vgl. Fides 26/1/2023), kann die Ausbeutung der kongolesischen Ressourcen
Die Hintergründe der Lage in der Demokratischen beschreibt Pierre Kabeza bildlichen Vergleich: "Die Wurzeln eines Baumes kann man nicht sehen. Die Wurzeln sind in unserem Fall die Großmächte der Welt und ihre multinationalen Unternehmen. Der Stamm des Baumes sind die Nachbarländer der Demokratischen Republik Kongo (Ruanda und Uganda), die von den Großmächten unterstützt werden, und die Äste schließlich sind die verschiedenen Guerillagruppen, die auf kongolesischem Gebiet operieren. Der Saft, der den Baum nährt, sind wirtschaftliche Interessen" (vgl. 26/1/2023).
Ruanda, das selbst nur über wenige Bodenschätze verfügt, wurde von der Europäischen Union umworben, mit der es eine Vereinbarung über "nachhaltige Wertschöpfungsketten" für strategischer Mineralien unterzeichnet hat, die von Verbänden, die sich für den Frieden im Kongo einsetzen, scharf kritisiert wird (siehe Fides 8/3/2024). Die Frage der Versorgungsketten für wichtige Materialien für die moderne Industrie, einschließlich „grüner“ Energie, ist für alle Weltmächte und globalen Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Es besteht jedoch die Gefahr, dass die Rechte der Menschen, bei denen diese Ressourcen abgebaut werden, in den Hintergrund geraten.
(L.M.) (Fides 19/12/2024)