Manila (Fides) - Im Oktober, dem Monat, der auf den Philippinen dem Schutz der indigenen Völker gewidmet ist, rief die lud die katholische Kirche zu verschiedenen Veranstaltungen, Treffen und lokalen Feiern ein, mit denen die Institutionen dazu aufgerufen werden sollten, sich mit den Problemen auseinanderzusetzen, mit denen diese Völker konfrontiert sind, wenn sie ihr Leben auf dem Land ihrer Vorfahren fortsetzen wollen, ein Leben, das vor allem durch die Ausbeutung des Bergbaus bedroht ist.
Die Philippinen sind auf der internationalen Bühne als wichtiger Rohstofflieferant für die globale Energiewende aufgetreten und verfügen über Reserven an Mineralien wie Nickel, einem Schlüsselmaterial für Batterien von Elektroautos. Dieser Boom und die von der Regierung in Manila an multinationale Unternehmen vergebenen Bergbaukonzessionen führen jedoch zu Vertreibung und Lebensraumzerstörung bei den indigenen Völkern, denen ihr angestammtes Land weggenommen und ihre Lebensgrundlagen entzogen werden.
Laut dem Bericht „State of Indigenous Peoples Address“ von 2023, der vom „Legal Rights and Natural Resources Centre“ (LRC) veröffentlicht wurde, haben Land- und Umweltkonflikte innerhalb eines Jahres um 6 % zugenommen, wobei mehr als 70.000 zusätzliche Hektar Land betroffen sind. Ressourcenkonflikte, vor allem im Zusammenhang mit dem Bergbau, „haben direkte Auswirkungen auf das Leben der indigenen Völker selbst. Ihr Leben steht wirklich auf dem Spiel“, stellt das LRC fest und erklärt, dass zwischen 2022 und 2023 über 45.000 Indigene in Gebieten wie den Inseln Palawan oder Mindoro Opfer von Landraub wurden. Ein weiteres Beispiel betrifft die bergigen Region Cordillera (im Norden der Insel Luzon), wo die philippinische Regierung 99 Wasserkraftprojekte genehmigt hat, die Teil eines umfassenderen Plans zum Ausbau erneuerbarer Energiequellen sind. Die Projekte haben die ländlichen Gemeinden gespalten in diejenigen, die glauben, dass die Dämme Arbeitsplätze und Geld bringen, und in diejenigen, die Schäden an Wasserquellen und Kulturstätten befürchten.
Auf den Philippinen leben schätzungsweise zwischen 14 und 17 Millionen Ureinwohner, die 110 ethnisch-sprachlichen Gruppen angehören. In den verschiedenen Regionen, in denen sie angesiedelt sind - wie in den Kordilleren (in Luzon, im Norden), in den Visayas (im Zentrum des Archipels), in der Region Bagsamoro (in Mindanao, im Süden) - sind diese Völker sozialer Diskriminierung, wirtschaftlicher Marginalisierung und politischer Benachteiligung ausgesetzt, Phänomene, die durch den Bergbau, der sie ihrer Landrechte beraubt, noch verschärft werden. In den letzten hundert Jahren hat die philippinische Regierung den indigenen Völkern immer mehr Land entzogen, gerade weil dieses reich an natürlichen Ressourcen ist.
Das Land hat, auch dank des von der katholischen Kirche und Missionaren geleisteten Aufklärungsarbeit, begonnen, die Würde und die Rechte dieser Völker zu fördern. Nach dem 1997 verabschiedeten Gesetz über die Rechte indigener Völker (Indigenous Peoples' Rights Act, IPRA) haben indigene Völker Eigentumsrechte an ihrem angestammten Land, wenn sie ein „Certificate of Ancestral Domain Title“ erhalten. Der Inhaber dieses Zertifikats ist befugt, Projekte zu genehmigen oder abzulehnen, die das Land betreffen, z. B. im Bergbausektor. Die Erlangung des Zertifikats erfordert jedoch einen langwierigen bürokratischen Prozess, für den Rechtsbeistand erforderlich ist, und ist ein Prozess, den viele indigene Gruppen noch nicht einmal begonnen haben.
Im Jahr 2003 erklärte die Regierung den Oktober zum „Monat der indigenen Völker“ und führte damit einen Tag der Anerkennung der indigenen Völker ein, der auf den 29. Oktober gelegt wurde, um die Verpflichtung zur Gewährleistung einer fairen Behandlung dieser Völker zu erneuern.
Die katholische Kirche auf den Philippinen hat sich über die bischöfliche Kommission für indigene Völker, diözesane Gruppen und religiöse Institute vorgenommen, „unseren indigenen Brüdern und Schwestern, die Mitglieder der Familie Gottes sind, zuzuhören, auf ihre Bestrebungen als Mitglieder unserer Gesellschaft einzugehen“ und ihr Leben zu schützen. Ein Beispiel für dieses Engagement ist die Verleihung des nach der heiligen Teresa von Kalkutta benannten nationalen Preises an Schwester Minerva Caampued für ihre Arbeit zugunsten der indigenen Völker in der Provinz Cagayan, nachdem sie dreißig Jahre lang unermüdlich für die indigene Agta-Gemeinschaft in den Bereichen Umweltschutz, Gesundheitsfürsorge, Ernährung und Bildungsprogramme gearbeitet hat.
(PA) (Fides 30/10/2024)