AFRIKA/MOSAMBIK - Die Proteste nach den Wahlen gehen weiter: Zahl der Toten steigt

Dienstag, 12 November 2024 wahlen   gewalt   bischöfe  

Maputo (Fides) - Die Zahl der Opfer von Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei in Mosambik ist auf 30 gestiegen, seit die Proteste vor drei Wochen wegen angeblichen Betrugs bei den Wahlen vom 9. Oktober ausgebrochen sind (vgl. Fides 8/11/2024). Dies berichten Menschenrechtsorganisationen.
Ein Ende der Demonstrationen ist nicht absehbar, nachdem der Kandidat Venancio Mondlane, der oppositionellen Podemos-Partei, der bei den Präsidentschaftswahlen den zweiten Platz hinter dem Kandidaten Daniel Chapo von der Frelimo (Mosambikanische Befreiungsfront, seit 1975 an der Macht) belegte, drei weitere Protesttage ab dem 13. November angekündigt hat. Mondlane berief sich auch auf das „Recht auf Selbstverteidigung“ der Demonstranten.
Der Verteidigungsminister warnte unterdessen seinerseits vor einer möglichen militärischen Intervention, da die Stabilität des Staates bedroht sei.
Die Mitglieder der Katholischen Bischofskonferenz des Südlichen Afrika (SACBC), in der die Bischöfe Südafrikas, Botswanas und Eswatins zusammengeschlossen sind, brachten in einer Botschaft ihre Solidarität mit den Bischöfen Mosambiks zum Ausdruck. Darin appellierten sie erneut an die „Behörden, sich mit den Ursachen der Unzufriedenheit“ nach den Parlamentswahlen vom 9. Oktober auseinanderzusetzen.
„Wir schließen uns dem Appell an die Behörden an, sich mit den Ursachen der Unzufriedenheit im Zusammenhang mit diesen Wahlen zu befassen und den Willen des mosambikanischen Volkes zu respektieren“, heißt es in dem Schreiben, das vom Präsidenten der SACBC und Bischof von Umtata, Sithembele Anton Sipuka, unterzeichnet ist.
Unter Bezugnahme auf den Bericht der Wahlbeobachter der IMBISA (Inter-regional Meeting of the Bishops of Southern Africa, der die Bischofskonferenzen von Angola und Sao Tomé, Lesotho, Mosambik, Namibia, Simbabwe und die SACBC angehören), wird in der Botschaft betont, dass „die Wahlen in einem Kontext großer Unzufriedenheit und einer starken Forderung der Bevölkerung nach Stärkung der Rechtsstaatlichkeit und größerer Transparenz in der Wahlverwaltung stattfanden“.
Auch die Bischofskonferenz von Mosambik hatte erklärt, dass die Wahl vom 9. Oktober von schwerwiegenden Unregelmäßigkeiten gekennzeichnet war und beklagt „schweren Betrug, wiederholtes Einwerfen von bereits gewählten Stimmzetteln in die Wahlurne sowie Falschnachrichten“ (vgl. Fides 24/10/2024).
(L.M.) (Fides 12/11/2024)


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