Maputo (Fides) - In Mosambik gehen die Proteste gegen die Ergebnisse der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vom 9. Oktober, die von der FRELIMO (Mosambikanische Befreiungsfront, die seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1975 ununterbrochen regiert) gewonnen wurden, weiter.
Seit dem Beginn der Demonstrationen am 21. Oktober wurden nach Angaben der zivilgesellschaftlichen Wahlbeobachtungsplattform „Plataforma Decide“ mindestens hundert Menschen bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften getötet.
Venancio Mondlane, der Kandidat der oppositionellen Partei PODEMOS, der bei den Präsidentschaftswahlen hinter Daniel Chapo, dem Kandidaten der FRELIMO, den zweiten Platz belegte, rief dazu auf, die Demonstrationen „mindestens noch zwei oder drei Monate“ fortzusetzen.
In der vergangenen Woche gelang es den Demonstranten, den Betrieb von zwei Kraftwerken im Süden des Landes zu stören, die 30 % des Stroms in der Region liefern. Die Demonstration fand statt, nachdem Mondlane, der sich an einem unbekannten Ort im Exil befindet, in den sozialen Medien behauptet hatte, er sei nach dem Attentat in Südafrika zum zweiten Mal Ziel eines Mordanschlags gewesen (vgl. Fides 5/11/2024).
Die anhaltenden Proteste haben erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes. Südafrika hat erneut den Betrieb an seinem wichtigsten Grenzübergang zu Mosambik in Lebombo ausgesetzt, der vor allem für den Export von Kohle und Chrom genutzt wird, was auch Auswirkungen auf die südafrikanische Wirtschaft hat.
Die wirtschaftliche Lage ist so angespannt, dass der mosambikanische Unternehmerverband den scheidenden Präsidenten Filipe Nyusi gebeten hat, mit Venancio Mondlane in Verhandlungen zu treten, um einen Ausweg aus der Krise zu finden.
Das Verfassungsgericht wird voraussichtlich am 23. Dezember über die von den Oppositionsparteien eingereichten Klagen gegen die Wahlen vom 9. Oktober entscheiden.
Der neue Präsident soll bis zum 15. Januar vereidigt werden, während Mondlane das Amt für sich in Anspruch nimmt.
(L.M.) (Fides 11/12/2024)