AFRIKA/MOSAMBIK - Ausschreitungen nach Mord an Oppositionsvertretern

Dienstag, 22 Oktober 2024 wahlen   gewalt  

Maputo (Fides) - „Wir fordern alle Beteiligten auf, Zurückhaltung zu üben, während die zuständigen Behörden ihre Untersuchungen durchführen“, so Samia Suluhu Hassan, Präsidentin Tansanias und Vorsitzende des Gremiums für Politik, Verteidigung und Sicherheitszusammenarbeit der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (SADC), nach den gewaltsamen Zusammenstößen, die gestern, am 21. Oktober, in Maputo, der Hauptstadt Mosambiks, stattfanden.
Nach der Ermordung von zwei Vertretern der Partei Podemos, Elvino Dias und Paulo Guambe, kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Die beiden Politiker wurden in einem Hinterhalt im Zentrum von Maputo von mehreren Männern in ihrem Auto erschossen. Elvino Dias war ein vom Podemos-Vorsitzenden Venancio Mondlane beauftragter Anwalt, der beim Verfassungsgericht eine Klage wegen angeblichen Wahlbetrugs bei der Präsidentschaftswahl am 9. Oktober eingereicht hatte (vgl. Fides 9/10/2024). Die endgültigen Wahlergebnisse sollen diese Woche bekannt gegeben werden, aber es wurden bereits Hochrechnungen der Wahl veröffentlicht, nach denen die Partei Frelimo, die seit der Unabhängigkeit 1975 an der Macht ist, mit 65% der Stimmen (und 162 Abgeordneten) in Führung liegt und ihr Kandidat Daniel Chapo das Präsidentschaftsrennen gewonnen hat. Die große Überraschung war der zweite Platz von Podemos, die 43 Abgeordnetensitze im Einkammerparlament erhält und damit die die historische Oppositionspartei Partei Renamo, auf den dritten Platz verwies, die nur 23 Abgeordnetensitze erhielt (in der vorherigen Legislaturperiode hatte sie 69).
Die SADC stellt unterdessen in der Stellungnahme von Samia Suluhu Hassan fest, dass „die Wahlen friedlich verlaufen sind“. Sie fordert die tansanischen Behörden auf, „alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Tötung der beiden Podemos-Mitglieder zu untersuchen“.
Neben Maputo, wo die Geschäfte gestern geschlossen blieben, kam es auch in mehreren anderen Städten zu Zwischenfällen, insbesondere in Beira und Pemba, wo die Geschäfte ebenfalls geschlossen blieben.
(L.M.) (Fides 22/10/2024)


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