ASIEN/SÜDKOREA - “Junge Migranten aus Osttimor sind Missionare”

Mittwoch, 2 Oktober 2024 jugendliche   migranten  

Seoul (Fides) - „Die jungen Migranten, die von Osttimor nach Korea auswandern, um Arbeit und ein besseres Leben zu suchen, sind auch Missionare, die ein wertvolles Erbe des Glaubens mitbringen und ihr christliches Zeugnis mit Einfachheit und Überzeugung leben. Sie bringen ihr Engagement und ihre Aufrichtigkeit mit. Darüber hinaus haben sie ein offenes Herz: Sie kommen in fremde Länder und opfern sich für ihre Herkunftsfamilien- und Gemeinschaften auf und schicken ihre Überweisungen zurück in die Heimat“. Dies betonte der Erzbischof von Dili in Osttimor, Kardinal Virgilio do Carmo da Silva, bei einem Besuch in Korea, wo er jungen Einwanderern begegnete, die sich in Korea niedergelassen haben und aus dem kleinen Land mit katholischer Mehrheit stammen. „Ich spreche allen Osttimoresen in Korea meine tiefste Zuneigung und Ermutigung aus“, sagte er.
Der Erzbischof von Dili sagte, er sei mit dem „Herzen eines Elternteils“ nach Korea gekommen, um am „Osttimor-Festival in Korea“ teilzunehmen, wo sich derzeit mehr als 5.800 timoresische Staatsbürger, fast ausschließlich junge Menschen, aufhalten. Das „Amicus Festival 2024“ wurde in Korea gemeinsam von der Bischofskommission für Migranten, dem Ausschuss für pastorale Angelegenheiten und der Botschaft von Osttimor in Korea organisiert und fand in den vergangenen Tagen in Asan in der Provinz Südchungcheong statt, und ging mit dem „Chuseok“ (koreanisches Erntedankfest, einer der wichtigsten Feiertage in Korea, Anm. d. Red.) zu Ende. Während der vom Kardinal aus Osttimor zelebrierten Eucharistie empfingen 322 junge Timoresen das Sakrament der Firmung.
„Osttimor, das 2002 von Indonesien unabhängig wurde, ist heute ein Land in seinen Anfängen“, so Erzbischof von Dili in seiner Predigt, „Angesichts der Arbeitslosigkeit unter den derzeitigen wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen verlassen jedes Jahr Tausende von jungen Menschen das Land auf der Suche nach einem besseren Leben. Und sie nehmen das Geschenk des Glaubens, das sie in der katholischen Gemeinschaft Timors erhalten und gepflegt haben, mit sich“.
Kardinal da Silva erzählte von der Freude, die er beim Besuch von Papst Franziskus in der Kirche von Osttimor (9. bis 11. September) empfand. Er sagte: „Der Papst hat als Vertreter Christi bestätigte, dass der Glaube des timoresischen Volkes zur Kultur und Identität Osttimors geworden ist“. Er erinnerte auch daran, dass er bereits zum vierten Mal nach Korea gekommen war und fügte hinzu: „Beim letzten Mal haben wir mit der koreanischen Kongregation für die seligen Märtyrer den Grundstein für eine Zusammenarbeit im medizinischen Bereich gelegt. Ich hoffe, dass zwischen der koreanischen und der timoresischen Kirche immer wieder neue Bande der Gemeinschaft und Zusammenarbeit geknüpft werden können“.
Der Erzbischof erinnerte schließlich daran, dass der Papst die Jugendlichen aus Osttimor eingeladen hatte, am Weltjugendtag 2027 in Seoul teilzunehmen. „Viele junge Arbeiter aus Osttimor, fast 6.000, sind bereits in Korea“, so der Kardinal. „Sie alle haben bereits die Möglichkeit, aktiv am Weltjugendtag in Seoul teilzunehmen und sich einzubringen“. Er lud die Jugendlichen aus Osttimor ein, die Gelegenheit zu ergreifen, um einen Moment menschlichen und geistlichen Wachstums zu erleben.
(PA) (Fides 2/10/2024)


Teilen: