OZEANIEN/PAPUA NEUGUINEA - Vorfreude mit Blick auf den Papstbesuch und Dank für die tröstenden Worte nach Erdrutsch

Mittwoch, 29 Mai 2024 papst franziskus   wallfahrten   verfassung  

ACN international

Rom (Fides) - "In unserer katholischen Gemeinschaft in Papua-Neuguinea herrscht große Begeisterung über den bevorstehenden Besuch von Papst Franziskus im kommenden September. Sein Kommen wird als ein Gnadenereignis für alle Gemeinschaften eines riesigen und pluralistischen Landes mit vielen verschiedenen Eigenschaften und Realitäten gesehen, das den menschlichen und spirituellen Beitrag des christlichen Glaubens anerkennt", sagt Pater Victor Roche, SVD, ein 70-jähriger indischer Missionar der Gesellschaft des Göttlichen Wortes (Steyler Missionare), der seit 1981 in Papua-Neuguinea lebt und arbeitet und derzeit der Nationaledirektor der Päpstlichen Missionswerke ist, gegenüber der Fides.
Der Missionar berichtet, dass "die offizielle Ankündigung des Papstbesuches große Freude ausgelöst hat. Eine geistliche Vorbereitung ist im Gange, mit Gebeten in allen Pfarreien und Gemeinschaften. Es wird auch dafür gebetet, dass der Herr den Papst bei guter Gesundheit erhält und ihm die Reise und die Ankunft in einem fernen Land ermöglicht, wo das Volk Gottes, aber auch alle anderen Bürger, ihn mit großer Freude und Rührung empfangen werden". "Darüber hinaus", so fährt er fort, "werden in verschiedenen Gemeinden Begegnungen und Seminare organisiert, um den Menschen die Rolle, die Funktion, die Identität und die Mission des Papstes in der katholischen Kirche zu erklären, da er ein geistliches Oberhaupt, aber auch ein Staatsoberhaupt ist. Die Menschen sind neugierig und wollen mehr wissen", bekräftigt Pater Roche.
Laut Programm wird der Papst an zwei Orten Halt machen, nämlich in der Hauptstadt Port Moresby und in Vanimo, "wo es eine blühende katholische Gemeinde gibt, die reich an Missionaren ist, von denen einige Argentinier sind und sich besonders freuen werden, den Papst zu treffen, der ein Landsmann von ihnen ist“. „Es sollte auch daran erinnert werden, dass einige getaufte Laien aus Vanimo und Papua-Neuguinea vor einigen Jahren, vor der Pandemie, ein Treffen mit dem Papst im Vatikan hatten, und man kann sagen, dass dieses Treffen der erste kleine Schritt zu dieser Papstreise war, denn diese Laien drückten dem Papst gegenüber ihren tiefen Wunsch aus, ihn in Papua-Neuguinea willkommen zu heißen, um die Früchte des Glaubens in diesem Land zu erzählen und zu zeigen", erinnert sich der Missionar.
Im Hinblick auf die Probleme, mit denen das Land heute konfrontiert ist, dankt der POM-Nationaldirektor vor allem Papst Franziskus, der in der heutigen Generalaudienz am 29. Mai seine Nähe zu all jenen zum Ausdruck gebracht hat, die von dem verheerenden Erdrutsch in Papua-Neuguinea betroffen sind, der in sechs Dörfern im zentralen Teil des Landes über zweitausend Opfer gefordert hat. „Möge der Herr ihre Familien trösten, diejenigen, die ihre Häuser verloren haben, und die Menschen in Papua-Neuguinea, denen ich, so Gott will, im nächsten September begegnen werde“, so Franziskus am Ende seiner Generalaudienz, während die lokale Kirche, wie Pater Roche berichtete, "alle verfügbaren Mittel und jede mögliche Hilfe eingesetzt hat, sowohl auf materieller Ebene als auch als spiritueller Trost, und damit eine Verbundenheit gezeigt hat, die diese Worte des Papstes verwirklicht und verkörpert."
Ein weiterer Punkt, der das Land derzeit beschäftigt, ist die Debatte über eine mögliche Änderung der Verfassung, die einen ausdrücklichen Bezug auf die christliche Religion enthalten soll: "Zu diesem Thema, das in der politischen Debatte und der Arbeit des Parlaments von Interesse ist, haben sich unsere Bischöfe geäußert: Die Kirche ist der Ansicht, dass der Bezug auf Gott bereits in der Präambel der Verfassung enthalten ist, und hält es nicht für notwendig, die Charta noch weiter in Richtung Konfessionalismus zu verändern. Wir sind ein säkulares Land mit weitgehender und klarer Religions-, Kultus- und sozialer Handlungsfreiheit, wovon auch die Tatsache zeugt, dass die meisten Schulen im Lande sich in Trägerschaft der Kirchen. Diese Forderung, die auf die Schaffung eines konfessionellen Staates abzielt, wird von evangelikalen protestantischen Gruppen erhoben, denen man zum Wohle aller nicht nachgeben sollte", so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke abschließend.
(PA) (Fides 29/5/2024)


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