ASIEN/MYANMAR - Luftangriffe der regulären Armee: Zwei Kirchen im Staat Chin getroffen

Mittwoch, 15 Mai 2024 bügerkrieg  

Kalay (Fides) - Luftangriffe der regulären burmesischen Armee trafen eine katholische Kirche und eine Baptistenkirche im Dorf Lungtak in der Stadt Tonzang im burmesischen Bundesstaat Chin im Westen Myanmars. Bei dem Bombardement, das zwischen dem 11. und 12. Mai stattfand, wurden auch fünf Häuser zerstört, und die Dorfbewohner sind seither verängstigt. Wie lokale Fides-Quellen bestätigten, untersteht die betroffene katholische Kirche der katholischen Diözese Kalay, und der örtliche Gemeindepfarrer Titus En Za Khan konnte zusammen mit den Gläubigen in die umliegenden Wälder entkommen. "Die Gewalt hat weiterhin Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung, insbesondere im Gebiet von Sagaing, das zum Teil zur Diözese Kalay gehört", so eine lokale katholische Beobachter gegenüber Fides.
Das Dorf Luntak wurde von der burmesischen Luftwaffe angegriffen, um Rebellengruppen auszuschalten, und wurde dann zusammen mit zwei anderen Dörfern von birmanischen Truppen besetzt. Die reguläre Armee geht gegen die Kämpfer der „Chin National Army“ (CNA) und der „Zomi Revolutionary Army“ (ZRA), einer weiteren lokalen Militärformation, vor. Wie die "Chin Human Rights Organisation" (CHRO), eine NRO mit besonderem Beraterstatus beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen, feststellt, hält die Gewalt im Bundesstaat Chin mit seiner christlichen Mehrheitsbevölkerung (86 % der Gesamtbevölkerung) an, und es herrscht eine schwere humanitäre Krise unter der Zivilbevölkerung.
In dieser Phase des Konflikts - angesichts der militärischen Erfolge der Widerstandskräfte, bei denen sich die Armeen der ethnischen Minderheiten mit den Volksverteidigungskräften im Kampf gegen die Militärjunta, die mit dem Staatsstreich von 2021 an die Macht gekommen ist, zusammengeschlossen haben - verstärkt die reguläre birmanische Armee in dem Versuch, wieder an Boden zu gewinnen, die Bombardierungen aus der Luft, was zu wahllosen Angriffen auf Häuser, Schulen und Kirchen der Zivilbevölkerung führt und die humanitäre Lage in vielen Gebieten des Landes verschlechtert.
Die Armeen der ethnischen Minderheiten, die sich seit der Unabhängigkeit im Kampf gegen die Zentralregierung organisiert haben, leisten nun einen wichtigen Beitrag zu dem anhaltenden Konflikt. Dazu gehören die „Kachin Independence Army“ (KIA) im Staat Kachin, die „Arakan Army“ (AA) im Staat Rakhine die „Ta'ang National Liberation Army“ (TNLA) und die „Myanmar National Democratic Alliance Army“ (MNDAA) im Staat Shan, die „Karenni National Progressive Party“ (KNPP), die „Karenni Nationalities People's Liberation Front“ (KNPLF) und die „Karenni Nationalities Defence Force“ (KNDF).
Insbesondere im Bundesstaat Chin an der Grenze zu Indien und Bangladesch haben Widerstandskämpfer aus den Gebieten Chin, Magwe und Rakhine in den letzten Wochen die Stadt Kyindwe in den Chin-Hügeln des Arakan-Gebirges eingenommen, die für die Kontrolle des Gebiets von strategischer Bedeutung ist.
(PA) (Fides 15/5/2024)


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