AFRIKA/TOGO - Vorsitzender der Bischofskonferenz: “Das Kreuz ist unsere Waffe der Liebe gegen Terrorismus”

Montag, 13 November 2023 ortskirchen   terrorismus   evangelisierung  

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Lomé (Fides) - Die Kirche in Togo entstand ursprünglich aus den Bemühungen von Missionaren aus zwei rivalisierenden Ländern, dem wilhelminischen Deutschland und dem Frankreich der Dritten Republik, nach den historischen Ereignissen in Europa und seinen afrikanischen Kolonien bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Zu diesen Ursprüngen stellen wir im Interview mit Fides die erste Frage an den Vorsitzenden der togoischen Bischofskonferenz, Bischof Benoît Comlan Messan Alowonou von Kpalimé.

Togo, bis zum Ersten Weltkrieg eine deutsche Kolonie, wurde vom damaligen Völkerbund unter ein französisches Mandat gestellt. Hatte diese historische Tatsache einen Einfluss auf das Leben der Kirche vor Ort?

Die Kirche in Togo hat eine besondere Geschichte, denn sie wurde von deutschen Steyler-Missionaren gegründet, die aber wegen des Ersten Weltkriegs gezwungen waren, das Land zu verlassen. Später kamen französische Missionare der Gesellschaft für Afrikamissionen (SMA). In der Zeit zwischen der Abreise der deutschen Missionare und der Ankunft der französischen Missionare stand die katholische Gemeinde ohne Priester da. Die Steyler-Missionare hatten jedoch Katechisten ausgebildet. Und sie waren es, die vor der Ankunft der Missionare der Gesellschaft für Afrikamissionen das Licht des Glaubens bewahrten.

Es gibt also ein wichtiges Erbe. Wie ist die Situation der Kirche in Togo heute?

Heute danken wir dem Herrn für die vielen Priester-, Missions- und Ordensberufe, die wir haben. In dieser Situation der Gnade haben wir jedoch das Problem, die Ausbildung der zukünftigen Priester und Ordensleute zu gewährleisten. Eine Ausbildung nicht nur in theologischer und lehrmäßiger Hinsicht, sondern auch in sozialer Hinsicht. Doch auch in Afrika stellt sich die Frage nach dem Verhältnis zwischen der Kirche und der Zivilgesellschaft, das sich in ständiger Entwicklung befindet.

In diesem Zusammenhang gibt es diese Woche die Nachricht von der jüngsten Veröffentlichung der Bibel in der Ewe-Sprache...

Die Ewe-Sprache wurde vom Dikasterium für die Erstevangelisierung und die neuen Teilkirchen als offizielle Sprache der Kirche anerkannt, und wir haben daher die gesamte Bibel in diese Sprache übersetzt. Bisher wurde der von unseren Brüdern der Presbyterianischen Kirche in Ewe übersetzte Bibeltext verwendet.

Auch in Togo herrscht eine Bedrohung durch terroristische Gruppen aus Burkina Faso. Sind Sie besorgt über diese Bedrohung?

Ich muss sagen, dass wir uns tatsächlich Sorgen machen, denn die Terroristen stehen seit einigen Jahren vor der Tür Togos. Aber auf jeden Fall bewahren wir den Glauben und die Hoffnung und vor allem das Kreuz, das unsere 'Waffe der Liebe' ist. Ich möchte auch der Caritas danken, die unseren Brüdern und Schwestern in der nördlichen Region der Savanne, die unter der von den Terroristen verursachten Instabilität leiden, zu Hilfe gekommen ist, und insbesondere für die jüngste Initiative (vgl. Fides 6/10/2023) zur Befriedung des Grenzgebiets zu Burkina Faso und Benin.
(L.M.) (Fides 13/11/2023)


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