Nairobi (Fides) - „Diese Gelder werden den jeweiligen Spendern zurückgegeben“, sagte der Erzbischof von Nairobi, Philip Arnold Subira Anyolo, im Hinblick auf Spenden des kenianischen Präsidenten William Ruto und des Gouverneurs von Nairobi, Johnson Sakaja, an die Erzdiözese von Nairobi.
Während eines Gottesdienstes am Sonntag, den 18. November, hatte Präsident Ruto 600.000 kenianische Schilling (4.384,85 €) für den Chor der katholischen Gemeinde in Soweto gespendet und weitere 2 Millionen Schilling (14.628,39 €) für den Bau eines Priesterwohnheims in Aussicht gestellt.
Der Präsident versprach außerdem weitere 3 Millionen Schilling (21.942,59 Euro) für den Kauf eines Busses für die Gemeinde, während Gouverneur Sakaja Spenden in Höhe von 200.000 Schilling (1.459,76 Euro) zur Verfügung stellte.
Im Einklang mit der jüngsten Haltung der Kenianischen Bischofskonferenz (KCCB) gegen die Politik des Präsidenten (vgl. Fides 15/11/2024) beschloss Bischof Anyolo gestern, 19. November, diese Spenden abzulehnen, mit der Begründung, dass die katholische Kirche an Grundsätze gebunden ist, die im Gesetz über öffentliche Spendenaufrufe (Public Fundraising Appeals Bill 2024) dargelegt sind, das Spenden untersagt, die die Grenze zwischen Politik und Religion überschreiten könnten. Das Gesetz verbietet jegliche Annahme von Spenden von Politikern, um sicherzustellen, dass die Kirchen frei von politischer Einflussnahme bleiben.
„Diese Gelder werden an die jeweiligen Spender zurückgegeben. Darüber hinaus werden die versprochenen zusätzlichen 3 Millionen Schilling für den Bau des Priesterwohnheims sowie die Spende eines Gemeindebusses durch den Präsidenten hiermit abgelehnt“, sagte Erzbischof Anyolo.
„Die Kirche ist aufgerufen, ihre Integrität zu wahren, indem sie Zuwendungen ablehnt, die unbeabsichtigt ihre Unabhängigkeit gefährden oder eine ungerechtfertigte Bereicherung ermöglichen könnten“, fügte er hinzu und schloss mit der Feststellung, dass “die Kirche eine neutrale Instanz bleiben muss, um ihren wahren Zweck in der Gesellschaft zu erfüllen“.
(L.M.) (Fides 19/11/2024)