Arusha (Fidesdienst) - „Die globale Situation des Drogenhandels in Afrika hast sich in den vergangenen Jahren vor allem infolge einer explosionsartigen Ausdehnung des Handels mit Kokain zwischen Südamerika und Afrika zugespitzt“, so der geschäftsführende Leiter von Interpol, Jean Michel Louboutin bei der Eröffnung der 19. Regionalen Afrikakonferenz der Internationalen Polizeiorganisation in Arusha (Tansania).
„Die langen und durchlässigen Grenzen der afrikanischen Staaten machen zusammen mit dem Mangel an Ressourcen die Umsetzung der Gesetze an den potentiellen Eingangs- und Ausgangspunkten praktisch unmöglich“, so Saidi Mwema, Generalinspektor der Polizei in Tansania. „Angesichts dieser Herausforderungen ist ein internationaler Ansatz notwendig. Die Bekämpfung des Drogenhandels erfordert mehr internationale Zusammenarbeit durch den Austausch von Informationen, die Zusammenarbeit und die Koordinierung gemeinsamer Operationen“, so der tansanische Polizeichef. In seiner Begrüßungsansprache bat auch der tansanische Staatspräsident Jakaya Mrisho Kikwete um internationale Zusammenarbeit bei der Verbrechensbekämpfung in Afrika. „Niemand, sei er auch noch so mächtig, kann diese alleine tun“, so das tansanische Staatsoberhaupt, der Interpol auch um den Transfer von Technologien und Kompetenzen von Polizeiheiten aus weiter entwickelten Ländern in die Entwicklungsländer bat.
Louboutin erklärte, er sei zuversichtlich, dass das Treffen zur Identifizierung neuer Wege zur Unterstützung der Polizei in afrikanischen Ländern und zur Bekämpfung des Drogenhandels beitragen werde. Der Interpol-Chef erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass allein in den vergangenen drei Wochen in Westafrika 7.000 Kilo Kokain beschlagnahmt wurden. In Westafrika wird vor allem mit Heroin gehandelt, während in Südafrika synthetische Drogen an erster Stelle stehen. Der Generalinspektor der tansanischen Polizei lieferte Daten zur Drogenbekämpfung im eigenen Land im Laufe des vergangenen Jahres: insgesamt wurde 7.194 Menschen im Zusammenhang mit 5.532 Drogenfällen festgenommen. Beschlagnahmt wurden 91,5 Kilo Heroin, 4,13 Kilo Kokain, 37 Kilo Morphin, 11 Kilo Khat und 225.229 Kilo Haschisch.
Die meisten Drogen, die nach Afrika gelangen sind für westliche Länder bestimmt (Europa, Nordamerika), doch auch die Mengen, die auf dem einheimischen Markt abgesetzt werden steigen. Im August veröffentlicht der Fidesdienst ein Dossier zum Thema Drogen in Afrika. (LM) (Fidesdienst, 12/07/2007 - 30 Zeilen, 328 Worte)