Hongkong (Fidesdienst) – In einem erneuten Spendenaufruf bittet Caritas Hongkong um Hilfen für Nordkorea: für die Lebensmittelversorgung, das Gesundheitswesen, die Förderung der Landwirtschaft und Berufsausbildungsprogramme sollen Spenden in Höhe von insgesamt 2,6 Millionen Euro gesammelt werden.
Obschon die landwirtschaftliche Produktion steigt – heißt es in einem jüngst von Caritas Hongkong veröffentlichten Bericht – gibt es noch große geographische Unterschiede und große Bevölkerungsteile, die in benachteiligten Regionen leben, haben nicht ausreichend Zugang zu Lebensmittel: viele Familien fehlt es am Notwendigsten zum Überleben.
„Im Juli 2003 hatte die nordkoreanische Regierung ein Reformprogramm in die Wege geleitet, das unter anderem zum Anstieg der Preise geführt hat und in dessen Rahmen die Verteilung von Lebensmittelraten abgeschafft wurde. Dies führte zu drastischen Veränderungen bei den Lebensgewohnheiten der Menschen: heute sieht es so aus, als ob in Zukunft nur noch die Stärkeren überleben könnten“, so Kathi Zellweger, die bei Caritas Hongkong für die internationale Zusammenarbeit verantwortlich ist und die Programme für Nordkorea persönlich betreut, gegenüber dem Fidesdienst.
Aus diesem Grund – heißt es im Caritas-Bericht – ist Hilfe von außen in dieser Übergangsphase von einem sozioökonomischen System der totalen Abhängigkeit vom Staat zu einem System, in dem sich die Menschen selbst versorgen müssen, ohne dabei vom Staat unterstützt zu werden, unbedingt notwendig.
Bis zum 30. März 2004 sollen deshalb insgesamt 2,6 Millionen Dollar für Hilfsprojekte in den 9 ärmsten Provinzen des Landes zur Verfügung gestellt werden, in denen rund 8 Millionen Menschen leben: Nord- und Südpjongan, Nord- und Südhwanghae, Kangwon, Nord- und Südhamgyong, Ryanggang und Changang. Die Hilfen sollen vor allem den schwächsten Bevölkerungsteilen zugute kommen, insbesondere für Kinder, Frauen und älteren Menschen soll die Lebensmittelversorgung und die Gesundheitsvorsorge gesichert werden; für Jugendliche und Männer sind Ausbildungsprogramme zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Anbaumethoden vorgesehen.
Im Einzelnen hilft Caritas Hongkong in folgenden Bereichen:
- Lebensmittelhilfe: in Zusammenarbeit mit dem Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen werden 512.000 Tonnen Getreide zur Verfügung gestellt, die nach Schätzungen des WFP für die Vermeidung einer Hungersnot notwendig sind. Lebensmittelhilfen sind unter anderem für 8.000 Kinder in insgesamt 39 nordkoreanischen Waisenhäusern vorgesehen;
- Gesundheitswesen: in Zusammenarbeit mit UNICEF, der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Roten Kreuz werden kleine Hospitäler und Krankenstationen in Nordkorea unterstützt
- Landwirtschaft: in Zusammenarbeit mit dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) werden über 2.000 Bauern mit landwirtschaftlichem Material versorgt;
- Ausbildung: Ausbildungsprogramme sollen Kenntnisse zu Anbautechniken und Einsatz von landwirtschaftlichen Geräten vermitteln.
Caritas Hongkong ist seit Mitte der 90iger Jahre in Nordkorea tätig, nachdem das Regime nach der Hungersnot und infolge einer Reihe von Naturkatastrophen humanitären Hilfswerken erstmals die Einreise in das Land genehmigte.
Spenden für die Nordkoreahilfe sind erbeten an:
Caritas-Hong Kong US $ - A/C No. 616-101094-106 - Fortis Bank Asia HK , 27/F, Fortis Bank Tower 77-79 Gloucester Road - Hong Kong - Swift Code: GEBA HK KW - Remark: North Korea
Caritas-Hong Kong EURO - A/C. No. 0010009-01-8 - Deutsche Bank (Asia) - 51/F, Cheung Kong Center - 2 Queen's Road Hong Kong - Remark: North Korea (PA) (Fidesdienst, 5/5/2003 – 54 Zeilen, 491 Worte)