ASIEN/INDONESIEN - Über 350.000 Obdachlose nach den Überschwemmungen: Ortskirche bringt Hilfsmaßnahmen auf den Weg

Montag, 5 Februar 2007

Jakarta (Fidesdienst) - Nach der Überschwemmungskatastrophe in Jakarta brachte die Kirche umgehend Hilfsmaßnahmen auf den Weg: dies bekräftigen Beobachter aus Kreisen der Ortskirche im Gespräch mit dem Fidesdienst.
Der Osten der indonesischen Hauptstadt steht vollkommen unter Wasser und in einigen Stadtvierteln erricht der Wasserstand bis zu vier Metern, nachdem die dreizehn Flüsse, die die Stadt durchqueren über das Ufer getreten sind. Der Verkehr in der Stadt mit ihren fast 10 Millionen Einwohnern liegt größtenteils still und die betroffenen Gebiete können nur unter großen Schwierigkeiten mit Booten und anderen provisorischen Wassergefährten evakuiert werden. Rund 30 Menschen kamen bisher bei der Überschwemmung ums Leben, über 350.000 wurden obdachlos und es wurden immense Schäden an den Wohnungen verursacht. Unermesslich sind auch die Verluste für die Wirtschaft. Unterdessen haben 670.000 keine Stromversorgung.
Die Kirche leitete umgehend Maßnahmen ein und zählte dabei insbesondere auf die Unterstützung der Pfarrgemeinden (obschon 40 der insgesamt 60 Pfarreien selbst beschädigt wurden) und die Hilfe von Caritas Indonesien, die sich bereits mit der Bitte um einen Spendenaufruf an Caritas Internationalis wandte. Hilfe garantieren auch die verschiedenen Zentralen der Caritasverbände zahlreicher Länder im ganzen Land, die bereits bei Katastrophen in der Vergangenheit (Tsunami, Erdbeben, etc.) wirksam Hilfe geleistet haben, darunter Caritas Irland und Deutschland, sowie das katholische Hilfswerk der Vereinigten Staaten.
Freiwillige katholische Helfer tragen zur Evakuierung der betroffenen Gebiete bei und helfen dabei vor allem kranken und alten Menschen. Sie verteilen außerdem Lebensmittel und Medikamente unter den Obdachlosen in den verschiedenen von der Regierung bereit gestellten Aufnahmezentren und bei christlichen uns islamischen Einrichtungen. „Unsere Hilfsmaßnahmen werden auf interreligiöser Basis durchgeführt“, betonen die Beobachter aus der Ortkirche.
Die Katastrophe traf die Stadt überraschend, vor allem, weil man auf eine Überschwemmung von einem solchen Ausmaß nicht gefasst war. Dabei werden die voraussichtlich noch zwei Wochen anhaltenden Regenfälle die Situation noch zusätzlich verschlimmern. „Die Einwohner der Hauptstadt sind orientierungslos und ohnmächtig angesichts dieser Katastrophe. Wir stehen einer der Auswirkungen des Klimawandels gegenüber, die unseren Planeten erschüttern“, so die Beobachter im Gespräch mit dem Fidesdienst. „Wenn wir die Menschheit retten wollen, dann müssen wir dringen die Umweltpolitik ändern und zwar auf nationaler und internationaler Ebene. (PA) (Fidesdienst, 05/02/2007 - 35 Zeilen, 363 Worte)


Teilen: