VATIKAN - „Heute muss die Heiligkeit des Tages des Herrn und die Notwendigkeit der Teilnahme am Sonntagsgottesdienst erneut hervorgehoben werden“ - Botschaft des Heiligen Vaters an den Präfekten der Kongregation für die Gottesdienste und die Sakramentendisziplin

Samstag, 2 Dezember 2006

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Anlässlich des Studientages zum Thema: „Die Sonntagsmesse zur Heiligung des christlichen Volkes“, der von der Kongregation für die Gottesdienste und die Sakramentendisziplin am Jahrestag der Veröffentlichung der Konstitution „Sacrosanctum Concilium“ veranstaltet wird, sandte Papst Benedikt XVI. eine Botschaft an den Präfekten der Kongregation, Kardinal Francis Arinze.
„Der Sonntag ist immer noch der Keim und der Kern des Kirchenjahres“, so der Papst, „der seinen Ursprung auf die Auferstehung Christi zurückführt, dank derer die Zeit den Stempel der Ewigkeit erhielt. Der Sonntag ist deshalb, so zu sagen, ein Stück Zeit, das mit Ewigkeit getränkt ist, denn seinen Anfängen war der Gekreuzigte siegreich in das ewige Leben eingegangen.“
Durch die Auferstehung wurden die Schöpfung und die Erlösung vollkommen. „Am ‚ersten Tag nach dem Sabat’ trafen die Frauen und nach ihnen die Jünger den Auferstandenen und verstanden, dass dies der Tag war, ‚der Tag des Herrn“ sein sollte, ’sein Tag, der dies Domini’“, heißt es in der Botschaft weiter, in der der Papst auch darauf hinweist, dass dies „von Anfang an ein festes Element war, wenn es darum ging, das Geheimnis des Sonntags zu verstehen“, … „für die ersten Christen war die Teilnahme an den Sonntagsgottesdiensten ein natürlicher Ausdruck ihrer Zugehörigkeit zu Christus, der Gemeinschaft mit seinem mythischen Leib, in der freudigen Erwartung seiner herrlichen Rückkehr“.
Der Papst fährt fort: „Umso mehr muss heute die Heiligkeit des Tages des Herrn und die Notwendigkeit der Teilnahme am Sonntagsgottesdienst erneut hervorgehoben werden! Das kulturelle Umfeld, in dem wir leben, das oft von religiöser Gleichgültigkeit und Säkularismus gekennzeichnet ist, das den Horizont des Transzendenten undeutlich werden lässt, darf uns nicht vergessen lassen, dass das Gottesvolk, das aus dem Osterereignis entstanden ist, zu ihm zurückkehren soll, wie zu einer unerschöpflichen Quelle, damit wir mehr und mehr die Züge unserer eigenen Identität verstehen und die Gründe unserer Existenz“.
Der Sonntag ist der Tag, der von Christus selbst ausgewählt wurde, der an diesem Tag auferstand und den Jüngern erschien, und indem er seine Erscheinung ‚acht Tage später’ wiederholte. Papst Benedikt XVI. ermutigt sodann dazu, die Bedeutung des „Tages des Herrn“ zu vertiefen und insbesondere betont er dabei die „zentrale Rolle der Eucharistie als Grundpfeiler des Sonntags und des ganzen kirchlichen Lebens. Denn bei jedem Sonntagsgottesdienst findet die Heiligung des christlichen Volkes statt, bis zum Sonntag ohne Sonnenuntergang, dem Tag unserer endgültigen Begegnung mit Gott und seinen Geschöpfen.“
Der Papst schließt seine Botschaft mit dem Wunsch, dass der Studientag „in der Pastoral und im Leben des einzelnen Glaubenden zur Rückkehr des christlichen Sinns für den Sonntag beitragen“ möge. (SL) (Fidesdienst, 02/12/2006 - 38 Zeilen, 452 Worte)


Teilen: