VATIKAN - Beim Angelus am Christkönigsfest erinnert der Papst daran, dass „er nicht gekommen ist um über Völker und Territorien zu herrschen, sondern um die Menschen von der Sklaverei der Sünde zu befreien und sie mit Gott zu versöhnen“. Er bat die Gläubigen um das begleitende Gebet für seine Reise in die Türkei, „damit diese Wallfahrt die Früchte bringt, wie Gott es wünscht“.

Montag, 27 November 2006

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Am letzten Sonntag im Jahreskreis feiert die katholische Kirche das Christkönigsfest und Papst Benedikt XVI. ging bei seiner Ansprache an die zum Mittagsgebet versammelten Gläubigen vom Evangelium des Tages aus. Das Evangelium befasste sich mit dem Verhör Jesu durch Pontius Pilatus, der ihn beschuldigte, sich zum „König der Juden“ proklamiert zu haben. „Auf die Fragen des römischen Gouverneurs antwortete Jesus, er sei wohl ein König aber nicht von dieser Welt“, so der Heilige Vater. „Er ist nicht gekommen, um über Völker und Territorien zu herrschen, sondern um die Menschen von der Sklaverei der Sünde zu befreien und sie mit Gott zu versöhnen“.
Die Wahrheit, dass Christus auf die Welt kam um mit seiner ganzen Existenz davon zu zeugen, dass „Gott Liebe ist: dies ist also die Wahrheit, von der er mit dem Opfer seines Lebens auf dem Kalvarienberg Zeugnis abgelegt hat. Das Kreuz ist sein ‚Thron’ von dem aus er die königliche Eigenschaft des Gottes, der Liebe ist, zum Ausdruck brachte: indem er sich zur Buße für die Süden der Welt opferte hat er die Herrschaft des ‚Fürsten, der von dieser Welt ist’ hinter sich gelassen und endgültig das Reich Gottes auf der Erde gegründet“. Dieses Reich wird sich seiner Fülle am Ende der Zeiten offenbaren, wenn „der Sohn das Reich dem Vater übergibt und Gott endlich ‚alles in allen’ sein wird. Der Weg zu diesem Ziel ist lang“, so der Heilige Vater, „und es gibt keine Abkürzungen: jeder Mensch muss die Wahrheit der Liebe Gottes aus freiem Willen annehmen. Er ist Liebe und Wahrheit, und sowohl die Liebe als auch die Wahrheit zwingen sich nicht auf, sondern klopfen an die herzen der Menschen an, um in Frieden und Freude aufgenommen zu werden“. Sodann forderte der Papst alle auf, um die Fürsprache der Jungfrau Maria zu bitten, „die auf einzigartige Weise“ mit dem Königtum Christi in Verbindung steht, „damit die Liebe Gottes in allen Herzen herrschen möge und sein Plan der Gerechtigkeit und des Friedens sich erfüllt“.
Nach dem Mariengebet sprach der Papst über seine bevorstehende Reise in die Türkei: „Wie ihr wisst, werde ich in den kommenden Tagen die Türkei besuchen. Schon heute möchte ich das geliebte türkische Volk, das reich an Geschichte und Kultur ist, herzlich grüßen; diesem Volk und seinen Vertretern möchte ich meine Wertschätzung und meine aufrichtige Freundschaft zum Ausdruck bringen. Mit Vorfreude erwarte ich die kleine Gruppe katholischer Christen zu treffen, die ich immer im herzen habe; und ich freue mich darauf, brüderlich mit der orthodoxen Kirche zusammen zu sein am Fest des Heiligen Apostels Andreas. Zuversichtlich begebe ich mich auf die Spuren meiner verehrten Vorgänger Paul VI. und Johannes Paul II. und erbitte den himmlischen Segen des seligen Johannes XXIII., der zehn Jahre lang als Apostolischer Delegat in der Türkei tätig war und für diese Nation große Wertschätzung empfand. Euch alle bitte ich, mich mit eurem Gebet zu begleiten, damit dieses Wallfahrt die Früchte bringt, wie Gott sie wünscht.“ Abschließend erinnerte Papst Benedikt XVI. daran, dass am 1. Dezember der Weltaidstag begangen wird: „Ich hoffe sehr, dass dieser Tag dazu beiträgt, vermehrt Anstrengungen für die Heilung dieser Krankheit zu unternehmen, verbunden mit dem Bemühen, jegliche Diskriminierung von Aids-Kranken zu vermeiden.“
Im Anschluss an die Grußworte an die Pilger in italienischer Sprache, grüßte der Papst die Chordirigenten, Musiker und Sänger, die am XXXIII. Nationalen Wettbewerb für Kirchenmusik teilnehmen. „Liebe freunde, ich freue mich, dass ihr an den 50. Todestag des großen Maestro Lorenzo Perosi erinnert, der Dirigent des Chors der Sixtinischen Kapelle war und musikalischer Werke von höchster religiöser Inspiration hinterlassen hat“, so der Papst. „Ich wünsche euch, dass ihr durch den Ausdruck der Schönheit und der Harmonie eurer musikalischen Kunst zu wahren Verkündern des Evangeliums werdet“. (SL) (Fidesdienst, 27/11/2006 -50 Zeilen, 657 Worte)


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