Vatikanstadt (Fidesdienst) - „Maria ist die Königin des Himmels und der Erde aus Gnade sowie Jesus ihr König ist, seinem Wesen nach und weil er sie erobert hat. Nun, weil das Reich Jesu Christ vor allem ein innere Angelegenheit ist und sich in den Herzen verwirklicht, wie es geschrieben steht: „Das Reich Gottes ist in euch“, so ist auch das Reich der heiligen Jungfrau vor allem in den Menschen, d. h. in dessen Seele une vor allem in den Seelen wird sie am meisten verehrt, zusammen mit ihrem Sohn, mehr als in allen äußeren Kundgebungen; deshalb können wir sie auch als Königin der Herzen anrufen“. (TDV, Nr. 38).
Mit diesen klaren und tiefen Worten stellt der heilige Louis Grignion de Monfort“ in seinem „Traktat zur wahren Marienverehrung“ den Gläubigen eine weltweit anerkannte und geliebte Realität hinsichtlich der Mutter Gottes zur Meditation vor, die von den Christen erkannt und geliebt wird: ihre königliche Eigenschaft, die auch in der Kunst immer wieder dargestellt wurde, neben ihrer Eigenschaft als Mutter Gottes.
Wie es vom Reich Gottes heißt, so ist auch die königliche Eigenschaft Mariens nicht von dieser Welt; man darf sie nicht mit den weltlichen Mächten messen, sondern es handelt sich um eine vor allem geistige Souveränität, die sie im Inneren der Seele ausübt, durch jene Gnade, die den Willen, den Intellekt und die Gedanken jener berührt, die sich dieser geistigen Mutterschaft anvertrauen.
Sich Maria öffnen, damit sie das Herz inspiriert, ist ein bevorzugter Weg der Heiligkeit, den viele Christen erleben: Kleine und Große, Gebildete und Ungebildete, Bekannte und Unbekannte, es sind viele, die sich in dieser Kunst der Weihe an Maria üben.
So wie man sich von klein an darin übt, sich dem Herrn Jesus zu öffnen und durch das Gebet, die Sakramente, das Wort Gottes und die Meditation die ersten Schritte in seiner Richtung zu tun, so gehen wir auch auf sie zu, die die Mutter des Sohnes ist, und stellen uns bewusst unter ihren Schutz, damit wir den Willen Christi tun. Die Königin der Kirche nimmt sich unserer Zerstreuung an und erinnert uns an die konstanten Dinge beim Aufbau des Reichs.
Die Kirche lehrte von Anfang an, durch das Wort der Päpste, Heiligen und Kirchenlehrer, die Kunst sich Maria anzuvertrauen und auf vielfältige Weise hat sie diesen Weg als bevorzugten Weg zu Christus aufgezeigt. Wir müssen nur an die zahlreichen lehramtlichen Äußerungen zum heiligen Rosenkranz denken: das Rosenkranzgebet gehört zu den typischen Ausdrucksformen der Anerkennung der königlichen Eigenschaft der Gottesmutter und ihrer bewussten und zuversichtlichen Annahme. Wie könnten wir zudem das alte Gebet „Sub tuum praesidium“ vergessen, das uns an die Anfänge der Marienverehrung erinnert: „Unter deinem Schutz finden wir Zuflucht, oh heilige Mutter Gottes!“. Diese Gebete sind der Ursprung eines Wunsches, der zunehmend spürbar wird: wir wollen uns von Maria leiten lassen, die uns als Mutter und Königin zum Sieg über unseren Egoismus und die Versuchung des Bösen führt.
Damit wir auf diesem Weg sicher voranschreiten können, dürfen wir die Weihe an Maria nicht mit der Weihe an Christus gleichstellen, denn die erste bereitet auf die zweite vor. Der Heilige Vater Papst Benedikt XVI. hat zum Ende des Marienmonats am 31. Mai 2006 gesagt: „Wo Maria hinkommt, da ist auch Jesus präsent. Wer sein Herz der Mutter öffnet begegnet dem Sohn und nimmt ihn an und wird von seiner Freude erfüllt. Die wahre Marienverehrung verdunkelt und Mindert nie den Glauben und die Liebe zu Jesus Christus unserem Erlöser, dem einzigen Mittler zwischen Gott und den Menschen. Im Gegenteil ist die Weihe an die Gottesmutter ein bevorzugter Weg, der von vielen Heiligen beschritten wurde, zur treuen Christusnachfolge. Ihr können wir uns deshalb mit kindlicher Hingabe anvertrauen!“. Diese beiden Mächte verflechten und vereinen sich auf geheimnisvolle Weise wie bei der Hochzeit von Kana: die eine, die Macht Mariens, ist der des anderen, Christus, unterstellt; doch beide fließen in einem einzigen wunderbaren Werk zusammen. (Fidesdienst, 21/11/2006 - 48 Zeilen, 651 Worte)