Bujumbura (Fidesdienst) – „Wir wundern uns nicht mehr über die Gewalt zu der es regelmäßig jede Nacht in den Städten kommt“, so ein Missionar aus der burundischen Hauptstadt Bujumbura im Gespräch mit dem Fidesdienst. In Bujumbura wurden in den vergangenen Tagen rund ein dutzend Menschen bei nächtlichen Überfällen getötet, zu denen es auch in Privatwohnungen gekommen war. „Die Stadt ist am Tag relativ sicher, aber in der Nacht werden die Stadtviertel von bewaffneten Banden belagert, die in die Häuser eindringen, Menschen ermorden und alles mitnehmen“, so der Beobachter gegenüber dem Fidesdienst. „Es handelt sich dabei um Guerillakämpfer, reguläre Soldaten und Banditen: doch die Leidtragenden sind immer Zivilisten“
Die Gewalt findet also in dem kleinen Land im Herzen Afrikas auch nach der Unterzeichnung der Friedensverträge am 8. Oktober in Pretoria (Südafrika) durch den burundischen Präsidenten Domitien Ndayizeye und den Rebellenführer Pierre Nkurunziza (FDD) (vgl. Fidesnachrichten vom 8. Oktober 2003) kein Ende. „Die Menschen sind verzweifelt, denn sie haben inzwischen unzählige Male gesehen, wie Friedensverträge unterschrieben wurden“, so der Missionar. „Vielleicht ist es an der Zeit, dass Europa, dass Wirtschaftshilfen an die am Friedensprozess in Burundi beteiligten Parteien zahlt, seine Position neu überdenkt; man könnte sich vielleicht fragen, ob diejenigen, die Hilfen aus Europa erhalten nicht daran interessiert sind, dass der Krieg weitergeht, damit auch die internationalen Hilfsmittel weiter in das Land fließen. Man könnte sich fragen, wer sich in Burundi tatsächlich an der Macht befindet. Ist das der Präsident oder sind es die extremistischen Teile der Streitkräfte?“, so der Missionar. (LM) (Fidesdienst, 15/10/2003 – 25 Zeilen, 264 Worte)