VATIKAN - „Wie können wir Christus heute unter den europäischen Touristen verkünden, unter den Besuchern, die nach Europa kommen, unter denjenigen, die auf die eine oder andere Weise mit der Welt des Tourismus in Verbindung stehen?“ - Versammlung der Nationaldirektoren für die Pastoral im Tourismus in Europa

Montag, 6 November 2006

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Heute morgen, am Montag, den 6. November, begannen in den Räumlichkeiten des Päpstlichen Rates für die Pastoral unter Migranten und Menschen unterwegs, die Arbeiten der Versammlung der Nationaldirektoren der Pastoral im Tourismus in Europa unter dem Motto „Tourismus, eine transversale Realität: pastorale Aspekte“. Der Präsident des Päpstlichen Rates für die Pastoral unter Migranten und Menschen unterwegs, Kardinal Renato Raffaele Martino betonte in seinem einführenden Grußwort: „Wenn wir von ‚pastoralen Aspekten’ sprechen, dann beziehen wir uns auf die Sendung der Kirche, die darin besteht, Jesus Christus zu verkünden - der für unser Heil gestorben und auferstanden ist - und dies in der heutigen komplexen Realität Gottes, in der wir leben … Der neue missionarische Impuls äußert sich auch in der Kreativität bei der Antwort auf die neuen Herausforderungen, die stetig zunehmen, vor die der Tourismus uns stellt. Deshalb wird es gewiss wichtig sein, dass wir den Weg der verschiedenen Ortskirchen in Europa transversal untersuchen, wenn es darum geht eine evangelische Antwort in diesem „Areopag der modernen Zeit“ zu geben, den der Tourismus darstellt. Ebenso interessant wird der Beitrag der verschiedenen Organismen der Römischen Kurie sein, die unserer Erfahrung und diese Antwort bereichern. Euer Beitrag wird deshalb die die Fähigkeit der Aufmerksamkeit gegenüber den anderen kirchlichen Herausforderungen stärken und damit zu einer engeren Verbindung zwischen den verschiedenen Realitäten im Herzen der Kirche beitragen. Damit wir die Bedeutung dieses unseres Treffens besser verstehen möchte ich daran erinnern, dass 3 der 5 Länder, die von den meisten Touristen besucht werden, sich auf dem so genannten „alten Kontinent“ befinden.“
Kardinal Martino wies darauf hin, dass „wir heutige Europäer unsere christlichen Wurzeln und unser christliches Erbe bestärken und im Licht des Zweiten Vatikanischen Konzils erneuern müssen. Außerdem müssen wir untersuchen wie wir auch in Zukunft die Neuevangelisierung und eine neue Zivilisation der Liebe und des Respekts fördern können. In einer solchen Perspektive ist der Tourismus mit Sicherheit ein passendes Instrument, wenn es darum geht hier neue Impulse zu geben. Viele Monumente und Kunstwerke in Europa, die von Reisenden in Europa besucht werden, stellen christliche Inhalte und verkörpern ein christliches Europa, das trotz allem, vom Evangelium durchdrungen ist und natürlich nicht nur von ihm allein. In der Tat, gründet die ‚europäische Kultur’ - sozusagen - auf drei Pfeilern, nämlich auf der griechischen Philosophie, dem römischen Recht und dem Glauben an Christus. Wie können wir also heute Christus unter den europäischen Touristen, unter den Besuchern, die nach Europa kommen, unter denjenigen, die intensiv dafür arbeiten, dass andere ihre Freizeit und ihre Ferien genießen können und unter allen, die auf die eine oder andere Weise mit dem Tourismus in Verbindung stehen, verkünden?“. Auf diese Fragen möchte man während der beiden Tage durch den Dialog und den Erfahrungsaustausch Antworten finden.
Erzbischof Agostino Marchetto, Sekretär des Päpstlichen Rates für die Pastoral unter Migranten und Menschen unterwegs hat eröffnete die Arbeiten, in dem er darauf hinwies, dass „eine neue Realität, wie der heutige Tourismus auch eine neue Evangelisierung braucht. Neu, was das Engagement anbelangt, neu bei den Methoden und bei den Ausdrucksformen … Die Evangelisierung muss engagiert sein, weil auch die Welt des Tourismus eine säkularisierende, atheistische oder gleichgültige Welt ist“. Erzbischof Marchetto erläuterte sodann das Motto der Veranstaltung - „Der Tourismus, eine transversale Realität: pastorale Aspekte“ - und erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass „transversale Themen eine besondere Eigenschaft besitzen: es geht um eine Materie, die aufgrund ihrer Komplexität verschiedene Bereich der Evangelisierung betrifft und in unserem Fall ein Zusammenspiel verschiedener relevanter Fragen darstellt, die umfassend behandelt werden müssen.“ Der Tourismus gehört zu den wichtigsten Bereichen der menschlichen Mobilität mit einer beachtlichen Wachstumsrate. Weltweit sind in diesem Sektor über 200 Millionen Erwerbstätige beschäftigt.
Erzbischof Marchetto erinnerte an die vorherigen Treffen zu diesem Thema und insbesondere an den Weltkongress in Bangkok im Jahr 2004 und an die Empfehlungen, die damals gemacht wurden und betonte: „In diesen Tagen werden wir die Art und Weise erkennen müssen, wie die Kirche ihre Präsenz in der Welt des Tourismus angesichts dessen transversalen Charakters stärken kann, und die möglichen verschiedenen Richtungen, die dabei verfolgt werden müssen, indem vor allem die verschiedenen Länder im europäischen Kontext berücksichtigt werden. In einem solchen Gesamtüberblick, möchte ich vor allem unterstreichen, dass gerade wegen des transversalen Charakters des Tourismus die Notwendigkeit besteht, dass alle, die hier Verantwortung tragen, sei es in der öffentlichen Veerwaltung, sei es bei privaten Initiativen, in Unternehmen, Hotels oder als Touroperator, …die Zusammenarbeit auch mit uns intensivieren und ihr eine Struktur geben.“. Abschließend betonte der Erzbischof die Notwendigkeit der Bildungsarbeit sowohl unter Pastoralarbeitern als auch unter den Gläubigen und erklärte: „Wenn wir weiterhin behaupten, dass der Tourismus ein Instrument des Dialogs, der Friedensförderung, der Entwicklungshilfe, des Kennenlenrnens des Erbes anderer Völker, des geistigen Wachstums ist, dann brauchen wir, damit dies zutrifft, Subjekte, die in der Lage sind, diese Überzeugung umzusetzen. Wir sind deshalb selbst Urheber eines Fremdenverkehrs mit einem neuen Profil, das eine Seele oder so etwas Ähnliches besitzt“. (SL) (Fidesdienst, 06/11/2006 - 72 Zeilen, 852 Worte)


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