Vatikanstadt (Fidesdienst) - Lateinisch ist weiterhin die offizielle Sprache der Kirche. Das Zweite Vatikanischen Konzil hat in seiner Konstitution zur Liturgie (4. Dezember 1963) erklärt, dass „der Gebrauch der lateinischen Sprache in den lateinischen Riten erhalten bleiben“ soll (vgl. Sacrosantum Concilium 36 §1). Alle Päpste setzen den Brauch fort, dass sie am Ende der Generalaudienz am Mittwoch das „Vater unser“ in lateinischer Sprache singen, um damit das universelle Gebet des ganzen Gottesvolkes zum Ausdruck zu bringen. In der Petersbasilika wird die Messe an den wichtigsten kirchlichen Festtagen in lateinischer Sprache gefeiert und nur die Lesungen und Fürbitten sind in den verschiedenen Sprachen gehalten.
Papst Paul VI. hatte eine Broschüre mit den wichtigsten Gebeten der Messordnung in lateinischer Sprache veröffentlichen lassen und darum gebeten, dass dieses Mindestrepertoire unter den Gläubigen bekannt gemacht werden soll, so dass sie in lateinisch antworten und gregorianisch singen können: der Titel dieser Broschüre lautet „Jubilate Deo“ und wurde von der Kongregation für die Gottesdienste am 14. April 1974 veröffentlicht. Bei der Präsentation dieser Texte schrieb die Kongregation in einem Schreiben an die Bischöfe in aller Welt: „Indem wir dieses Geschenkt des heiligen Vaters vorstellen, das wir Ihnen hiermit zusenden, möchten wir daran erinnern, dass er oft den Wunsch äußerte, dass die Konzilskonstitution mehr und mehr umgesetzt werden möge … Deshalb sind Sie aufgefordert, geeignete Mittel zu finden, um den Gläubigen die Gesänge des ‚Jubilate Deo’ in lateinisch nahe zu bringen und sie zu singen und dabei auch die Bewahrung und Ausübung des gregorianischen Gesangs in den Gemeinden zu fördern. Auf diese Weise werden Sie einen neuen Dienst an der Kirche im Bereich der liturgischen Erneuerung leisten.“
Lateinisch ist auch die Ausgangssprache für die Übersetzung der liturgischen Gebete in die verschiedenen Sprachen, wie dies ebenfalls vom Konzilsdokument festgelegt wird: „Die in der Liturgie gebrauchte muttersprachliche Übersetzung des lateinischen Textes muß von der obengenannten für das Gebiet zuständigen Autorität approbiert werden“ (SC, 36 §4).
Aus diesem Grund hat der Fidesdienst in seiner Bitte an die Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke und die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen um die Zusendung der Gebete in den verschiedenen Sprachen auch stets die lateinische Originalfassung beigefügt. Nicht zuletzt möchten wir in diesem Sinn auch dem Wunsch der Kirche und des Konzils entsprechen, und die Veröffentlichung unserer Gebete in den verschiedenen Sprachen mit der lateinischen Fassung beginnen. Es werden die Gebete in den verschiedenen Sprachen folgen, die aus den verschiedenen Ländern bei uns eingehen.
Der Text der Gebete in den verschiedenen Sprachen wird vom Fidesdienst kostenlos zur Verfügung gestellt und kann damit von jedem und überall frei benutzt werden. Unser Dossier stellen wir unter Mitarbeit der Ortskirchen und der Nationaldirektionen der Päpstlichen Missionswerke zusammen, denen wir im Voraus herzlich danken. Für weitere Informationen und die Zusendung der Gebete steht unser französischer Redakteur, Mgr. Jacques Masson, der die Herausgabe des Dossier betreut, unter folgender E-mail-Anschrift gerne zur Verfügung: french@fides.org. (JM) (Fidesdienst, 05/10/2006 - 34 Zeilen, 463 Worte)