EUOROPA/SPANIEN - „Migration und Jugend. Eine Chance für Gesellschaft und Kirche in Europa“. Schlussdokument zum Treffen der Nationaldirektoren für Migrationspastoral

Mittwoch, 27 September 2006

Sigüenza (Fidesdienst) - Auf Einladung der Kommission für Migration des Rates der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) fand vom 21. - 24. September 2006 in Sigüenza (Spanien) die Jahresversammlung der Nationaldirektoren für Migrationspastoral statt. 46 Vertreter von 25 europäischen Bischofskonferenzen sowie des Heiligen Stuhls - unter ihnen sechs Bischöfe sowie Vertreter internationaler katholischer Organisationen (COMECE, ICMC, Caritas Europa) - nahmen an der Konferenzen teil. Die Begegnung stand unter dem Thema: "Migration und Jugend. Eine Chance für Gesellschaft und Kirche in Europa”.
Mir der Unterstützung verschiedener Fachleuchte wurden theologische und pastorale Aspekte des Kongressthemas beleuchtet. Darüber hinaus fand ein intensiver Informations- und Erfahrungsaustausch unter den verschiedenen europäischen Ländern statt - von Nord nach Süd, von Ost nach West. Die Teilnehmer unterstrichen die Notwendigkeit der Intensivierung und Verbesserung der Immigrantenpastoral im Allgemeinen und jener für die Jugend im Besonderen. Die Jugendlichen sind die Zukunft der europäischen Gesellschaft und einer erneuerten Kirche. Der Beitrag der zahlreichen Jugendlichen verschiedener Kulturen und reicher religiöser Traditionen, die nach Europa kommen bzw. hier geboren sind, stellen eine Bereichung dar. Sie sind in der Tat eine „Chance für Gesellschaft und Kirche in Europa“. Auf der Versammlung wurde unterstrichen, welch wichtige Rolle in diesem Zusammenhang den Vereinten Nationen, dem Europarat und der Europäischen Union zukommt.
Die Teilnehmer der Begegnung in Sigüenza werden die Ergebnisse ihrer Überlegungen den Bischofskonferenzen und Kirchen ihrer jeweiligen Länder unterbreiten und es sich zur Aufgabe machen, sich mit größerer Sorge für die Belange von Jugendlichen mit Migrationshintergrund einzusetzen. Dies setzt voraus, dass die Pfarrgemeinen entsprechende Angebote im Bereich von Schulung und Eingliederung anbieten, um Aufnahme und Einbindung zu fördern und den Jugendlichen den Platz zu geben, der ihnen gebührt. Sie sollten ermutigt werden, sich an der politischen Debatte und einer friedlichen Integration zu beteiligen und einen Beitrag zu einer gemeinsamen Zukunft in einem friedlichen und solidarischen Europa zu leisten.
Die aktuelle, dramatische Situation der afrikanischen Flüchtlinge, die die Küsten der Kanaren und die Mittelmeerküsten der Iberischen Halbinsel, Italiens und Maltas erreichen, wird von den Kongressteilnehmern als Konsequenz der Ungerechtigkeit und mangelnden Entwicklung in den Herkunftsländern der Immigranten gewertet. Genötigt vom Leidensdruck versuchen sie, sich ihren “Traum von Europa” zu erfüllen, um der Armut zu entkommen und die Situation für sich selbst und ihre Familie zu verbessern. Die Teilnehmer klagen diese Situation an und appellieren an das Verantwortungsbewusstsein der Länder Europas, der Vereinten Nationen, des Europarates und der Europäischen Gemeinschaft, politische Maßnahmen zu ergreifen, die sowohl die Entwicklung der armen Länder fördern als auch den mafiösen Strukturen und dem Menschenhandel Einhalt gebieten. Zugleich bringen sie ihre Solidarität mit der spanischen Bischofskonferenz, der Diözese von Teneriffa und den Kanaren sowie aller anderen betroffenen Diözesen zum Ausdruck. Sie solidarisieren sich mit der Caritas, den Ordensgemeinschaften, den Nicht-Regierungsorganisationen und allen Menschen, die Flüchtlingen und Opfern von Armut und Menschenhandel Hilfe leisten, die großen Gefahren ausgesetzt sind.
Darüber hinaus bringen die Teilnehmer auch ihre Solidarität mit Papst Benedikt XVI. zum Ausdruck und schließen sich seinem Aufruf zu einem interreligiösen und selbstkritischen Dialog an. Sie machen sich seine Aufforderung zu Eigen, auf jegliche Form der Gewalt im Namen der Religion zu verzichten. (SL) (Fidesdienst, 27/09/2006 - 49 Zeilen, 524 Worte)


Teilen: