ASIEN/INDONESIEN - Indonesischer Bischof von Maumere (Flores): „Wir haben unsere Stimmer erhoben und eine Kampagne veranstaltet, die nicht nur die drei Katholiken retten sollte, sondern das Menschenleben an sich: und wir werden dies auch in Zukunft zusammen mit unseren muslimischen Mitbürgern tun“

Dienstag, 26 September 2006

Maumere (Fidesdienst) - „Die Kampagne gegen die Todesstrage kann und darf keinen religiösen Charakter haben“, so Bischof Vincentius Sensi von Maumere auf der Insel Flores. Hier wurde Domingus Da Silva geboren, einer der drei zum Tode verurteilten Katholiken, die am frühen Morgen des 22. September hingerichtet wurden. Seine Leiche wurde von den Behörden der örtlichen Gemeinde übergeben, wo in der Kathedrale eine Gedenkfeier stattfand, an der zahlreiche Gläubige teilnahmen.
Bischof Sensi erklärt im Gespräch mit dem Fidesdienst: „Wir sind sehr traurig darüber, wie die Geschichte der drei indonesischen Katholiken zu Ende gegangen ist. In den vergangenen Monaten haben wir die Stimme erhoben und alles dafür getan, damit die Regierung ihre Meinung ändert, doch unser Engagement hing nicht davon ab, dass es sich bei den Verurteilten um Katholiken handelte. Es geht hier um eine Kampagne gegen die Todesstrafe und für das Leben jedes Menschen. Wir haben diese Kampagne nicht nur für die drei Katholiken durchgeführt, sondern für das Leben an sich: dies werden wir auch in Zukunft zusammen mit unseren muslimischen Mitbürgern tun“.
Der Bischof fragt sich: „Warum hat die Regierung sie so schnell hingerichtet, während es viele andere zum Tode Verurteilte gibt, die seit langem auf die Vollstreckung des Urteils warten. Dies empfinden wir als Ungerechtigkeit: aus diesem Grund haben wir die internationale Gemeinschaft mobilisiert. Die Regierung hat in diesem Fall Schwäche gezeigt, und es entsteht der Anschein, als ob sie dem Druck der Fundamentalisten nachgegeben hätte. An der Kampagne zur Abschaffung der Todesstrafe, die wir in meiner Diözese und in ganz Indonesien durchgeführt haben, haben wir auch muslimische Gläubige beteiligt, und Vertreter alle Religionsgemeinschaften haben mit uns demonstriert. Die Kampagne kann und darf keinen religiösen Charakter haben: sie betriff alle und möchte das Leben aller Menschen retten, welcher Religionsgemeinschaft auch immer sie angehören und unabhängig davon, welches Delikt sie begangen haben“. (PA) (Fidesdienst, 26/09/2006 - 29 Zeilen, 342 Worte)


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