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Lahore (Fides) – Die Regierung von Punjab und die Wahlkommission Pakistans „sollen die demokratischen Grundsätze unterstützen, die jedem Bürger, unabhängig von seiner ethnischen, kulturellen und religiösen Zugehörigkeit, die aktive Teilnahme am politischen Prozess und die Ausübung seines Wahlrechts garantieren“: lautet der Appell Vorsitzender der Kommission „Gerechtigkeit und Frieden“ der pakistanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Joseph Arshad, im Hinblick auf die Provinzwahlen in Punjab, der aufgrund ihrer Geschichte, Kultur, sozialen Zusammensetzung (mit über 127 Millionen Einwohnern auch die bevölkerungsreichste) und wirtschaftlichen Bedeutung wichtigsten Provinz Pakistans.
In den letzten Tagen hat der „Punjab Local Government Act 2025“, das Gesetz, das den Wahlprozess regelt – die Wahl ist für Dezember vorgesehen, aber noch nicht offiziell festgelegt –, das System bestätigt, wonach Minderheiten bestimmte Sitze in der Provinzversammlung vorbehalten sind. Es sind die politischen Parteien, die innerhalb ihrer Wahllisten Vertreter von Angehörigen nicht-islamischer Minderheiten und von Frauen auswählen. Erzbischof Arshad forderte die politischen Führer, Gesetzgeber und die Wahlkommission auf, „Gleichheit, Religionsfreiheit und die uneingeschränkte Teilhabe aller Bürger am öffentlichen Leben im Einklang mit dem Geist der pakistanischen Verfassung zu gewährleisten“. Er ermutigte die christlichen Gläubigen, „eine aktive Rolle in der politischen Bildung, der Wählerregistrierung und dem zivilen und demokratischen Engagement zu übernehmen“, um die Einheit und Harmonie im Land zu fördern.
„In Zeiten wie diesen, in denen die Bevölkerung ihr Wahlrecht ausübt und demokratisch über die Regierung entscheidet, sind wir als Christen dazu aufgerufen, geeint zu sein und eine politische Vertretung anzustreben, die unsere Identität, unsere Rechte und Bedürfnisse schützen kann, die manchmal von der Exekutive ignoriert oder vergessen werden“, bemerkt Pfarrer Mario Angelo Rodrigues, Priester und Rektor des renommierten katholischen Instituts „St. Patrick“ in Karachi, im Gespräch mit Fides. „Es ist gut, dass sich die pakistanischen Christen, ebenso wie die Hindus und Angehörigen anderer Glaubensrichtungen, dieses Ziel setzen, damit auf Provinz- und nationaler Ebene nach den Grundsätzen der Gleichheit, Gerechtigkeit und Chancengleichheit gehandelt wird und jede diskriminierende Politik, die unser Land noch immer betrifft, vermieden wird“, betont er.
Pfarrer Rodrigues betont ein weiteres Problem: „Im politischen Engagement ist das individuelle Gewissen entscheidend. Das heißt, es ist notwendig, dass die gewählten Vertreter, egal welcher religiösen oder ethnischen Gemeinschaft sie angehören, sich ehrlich und gewissenhaft verhalten, denn in unserem Land schadet das Phänomen der Korruption allen, und es ist ein Phänomen, das keine politische oder religiöse Farbe hat, sondern alle betrifft“ . Deshalb „ist es wichtig, sorgfältig Kandidaten auszuwählen, die ihr politisches Engagement als Dienst am Nächsten und als Mission verstehen und deren Leben wirklich vom Glauben erleuchtet ist“, schließt er.
(PA) (Fides 31/10/2025)