AFRIKA/D.R. KONGO - Katholischer Priester bei Überfall auf Bildungseinrichtung verletzt

Donnerstag, 18 September 2025 banditentum   priester  

Kinshasa (Fides) – Wieder wurde ein Priester in Ituri im Osten der Demokratischen Republik Kongo Opfer eines Überfalls. In der Nacht vom 15. auf den 16. September drangen einige mit Hämmern, Messern, Brecheisen und anderen Werkzeugen bewaffnete Bandenmitglieder in eine Schule in der Nähe des Bischofshauses im Stadtteil Mudzipela der Gemeinde Shari in Bunia, der Hauptstadt der kongolesischen Provinz, ein.
Nach Aussage von Pfarrer Jean-Deogratias Budjona, dem geistlichen Leiter der Bildungseinrichtung, griffen die Täter den Sicherheitsbeamten an, um ihn zu zwingen, ihnen zu sagen, wo das Geld aufbewahrt wurde, und drohten ihm sogar mit dem Tod, wenn er nicht reden würde.
„Der Wachmann wurde misshandelt und aufgefordert, zu zeigen, wo das Geld war“, berichtet Pfarrer Budjona. „Daraufhin hat er uns gerufen und Pfarrer Justin Logo, die Tür. Als er merkte, dass es sich um Diebe handelte, versuchte er, die Tür wieder zu schließen, aber vergeblich“. „So gelangten sie in den Aufenthaltsraum“, fährt der Priester fort. „Als der Priester versuchte, sich in sein Zimmer zu flüchten, verfolgten ihn die Banditen und verletzten ihn am Arm.“ Den Priestern gelang es schließlich jedoch, Alarm zu schlagen, sodass eine Militärpatrouille eingriff.
Dies ist bereits der dritte Überfall seit Juli auf die Bildungseinrichtung. Auch andere Kirchen und Klöster wurden dieses Jahr in Ituri, in Lopa, Komanda und Nyakasanza angegriffen.
Die schwerwiegendsten Vorfälle waren der Angriff der CODECO-Milizen am 21. Juli auf die Pfarrei „Saint Jean de Capistran“ in Lopa (vgl. Fides 23/7/2025) und der blutige Angriff der Islamisten der ADF in der Nacht vom 26. auf den 27. Juli auf die Pfarrei der Seligen Anuarite in Komanda, bei dem fast 50 Menschen getötet und mindestens 40 Jugendliche entführt wurden (vgl. Fides 28/7/2025). In der Nacht vom 19. auf den 20. August überfielen Bandenmitglieder die Kirche des Ausbildungszentrums Saint Kizito in Bunia (vgl. Fides 22/8/2025).
In Ituri sind verschiedene bewaffnete Gruppen aktiv. Die weit verbreitete Bandenkriminalität trägt zur zunehmenden Unsicherheit in der Provinz bei, obwohl diese zusammen mit Nord-Kivu seit Mai 2021 unter Belagerungszustand steht (vgl. Fides 7/5/2021). Der Belagerungszustand gewährt dem Militär zwar weitreichende Befugnisse, was jedoch in den letzten vier Jahren nicht ausreichte, um die Sicherheit zu gewährleisten.
(L.M.) (Fides 18/9/2025)


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