ASIEN/VIETNAM - Marienwallfahrten im Heiligen Jahr mit Blick auf Pfingsten: In der Schule Mariens Glauben lernen

Dienstag, 3 Juni 2025 jubiläum   wallfahrten  

Diocese Da Nang

Da Nang (Fides) - Mehr als zehntausend Gläubige aus allen Pfarreien und Gemeinden der Diözese Da Nang, die sich über eine Fläche von mehr als zehntausend Quadratkilometern in Zentralvietnam erstreckt, pilgerten im Rahmen der Bistumswallfahrt zum Heiligen Jahr 2025 zum Marienheiligtum Unserer Lieben Frau von Tra Kieu. An diesem Ort ist die Jungfrau Maria vor 140 Jahren erschienen. Ziel der Jubiläums- und Marienwallfahrt war es, „das Fest Mariä Heimsuchung zu feiern, ein Ereignis der Liebe, des Glaubens, des Engagements und des Dienstes zu erleben und sich angesichts der Herausforderungen der Gegenwart zum Glauben zu bekennen“, erklärte Erzbischof Joseph Dang Duc, Koadjutor der Erzdiözese Hue und zugleich Apostolischer Administrator der Diözese Da Nang, der mit Hunderten von Priestern, Ordensleuten und Gläubigen den Gottesdienst feierte.
Die Wallfahrt diente zum einen dem Abschluss des „Blumenmonats“, der in Vietnam im Marienmonat Mai begangen wird. Unter den rund sieben Millionen vietnamesischen Katholiken (7 % der Gesamtbevölkerung) ist die besondere Verehrung der Jungfrau Maria weit verbreitet. Der Monat war geprägt von Feiern, Gebetswachen, Rosenkranzgebeten und Messen unter freiem Himmel in den der Jungfrau Maria geweihten Heiligtümern, bei denen die Gläubigen, Familien und kirchlichen Vereinigungen frische Blumen als Ausdruck ihrer Marienverehrung darbrachten.
Die Wallfahrt stellt die Muttergottes auch in den Mitttelpunkt von Pfingsten das am kommenden 8. Juni gefeiert wird: Die Gläubigen besuchen Orte, an denen die Jungfrau Maria erschienen ist, um die Katholiken während der blutigen Verfolgungen in der Geschichte der vietnamesischen Kirche zu retten, wie Unsere Liebe Frau von La Vang in der Diözese Hue, Unsere Liebe Frau von Nui Cui in der Diözese Xuan Loc oder Unsere Liebe Frau von Tra Kieu in der Diözese Da Nang, um ihren Schutz zu erbitten. Maria, die vom Heiligen Geist erfüllt ist, zeige an sich selbst, was der Geist in jedem Gläubigen wirkt. „Maria“, so der Generalvikar Pater Bonaventura Mai Thai, “ist im Abendmahlssaal diejenige, die als erste die Fülle des Heiligen Geistes empfangen hat. Maria ist eine große Kennerin des Wirkens des Heiligen Geistes. Sie lebt in einer tiefen Beziehung zu Gott und dem Heiligen Geist und ist damit ein Vorbild für die Apostel und für uns alle. Maria ist ein Vorbild für die Verfügbarkeit und Annahme des Geistes Gottes. Indem wir Maria an Pfingsten betrachten, haben wir die Möglichkeit, uns vom Heiligen Geist formen zu lassen, um die Liebe Gottes an die Welt weiterzugeben“.
Die Figur der Maria, die sich aufmacht, um Elisabeth zu besuchen, sei, so Erzbischof Joseph Dang Duc, „das Bild und das Modell einer synodalen Kirche, einer Kirche, die es versteht, aus sich herauszugehen, um ihrem Nächsten zu begegnen, ihm zuzuhören und ihm zu dienen“. „Mission bedeutet heute, nicht im Haus oder in der Kirche verschlossen zu bleiben, sondern ist eine Einladung an alle, hinauszugehen zu den Armen, den Leidenden und den an den Rand Gedrängten, die Unterstützung, Trost und Ermutigung brauchen, angefangen bei denen, die uns am nächsten sind, in der Familie oder in der Gemeinde“. „Maria“, fügte er hinzu, “war vom Heiligen Geist erfüllt. Dies ist ein Appell an alle Mitglieder des Volkes Gottes in unserer Diözese. Alle Aktivitäten, Gemeinschaftstreffen, Liturgien, Pilgerfahrten werden ohne die Gnade des Heiligen Geistes nur rein soziale Zusammenkünfte sein. Mit der Gegenwart des Heiligen Geistes werden sie geistliche Momente sein, die in der Gegenwart Gottes gelebt werden und den Herzen Erneuerung, wahre Freude und Frieden bringen“. „Heute ist jeder von uns, unabhängig von seinem Status und seiner Aufgabe, ob Priester, Ordensmann oder Laie, eingeladen, mit einem Geist der Dankbarkeit, der Demut und der Hingabe zu leben, wie die Jungfrau Maria, um Gott zu vertrauen, zu loben und zu danken“ so schloss er, “und auf diese Weise ist die Wallfahrt zum Marienheiligtum von Tra Kieu nicht nur ein individueller Akt, sondern ein gemeinschaftlicher Akt zur Erneuerung unserer Berufung und Sendung, denn wir sind alle Gottes Volk und wir sind alle gemeinsam im Glauben, in der Liebe und bei der Evangelisierung unterwegs“.
Die Diözese Da Nang war die Wiege des Katholizismus in Südvietnam. Die Wurzeln der christlichen Verkündigung gehen auf drei Jesuitenmissionare zurück, die 1615 in Hoi An ankamen und mit der Verkündigung des Evangeliums begannen. Zu den Früchten der Evangelisierung gehört auch der erste vietnamesische Selige und Märtyrer, der selige Andreas von Phu Yen, ein Katechet, der im Jahr 2000 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen wurde.
Im 17. und 18. Jahrhundert war Da Nang eines der wichtigsten Zentren der Evangelisierung in der damaligen Diözese Cochinchina (im Süden Vietnams), von wo aus die Missionare aufbrachen. Das Marienheiligtum von Tra Kieu in der Provinz Quang Nam ist heute ein bekanntes Pilgerziel. Im September 1885 soll die Heilige Jungfrau in dem katholischen Dorfe Tra Kieu erschienen sein, um den Gemeindemitgliedern zu helfen, die königlichen Soldaten zu besiegen, die versuchten, die christlichen Dorfbewohner auszurotten.
Johannes XXIII. gründete am 18. Januar 1963 die Diözese Da Nang. Das Gebiet umfasst die Stadt Da Nang und die Provinz Quang Nam. Die Diözese zählt derzeit 73.000 Katholiken bei einer Bevölkerung von 2,7 Millionen und 51 Pfarreien.
(PA-AD) (Fides 3/6/2025)

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