VATIKAN - AVE MARIA von Don Luciano Alimandi - „Demütige Mutter“

Mittwoch, 13 September 2006

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Es gibt immer wieder Anlass zum Erstaunen, wenn man darüber nachdenkt, wie der Beginn unserer Erlösung, wie er im Lukasevangelium dargestellt wird, durch die einfache und überwältigende Begegnung zwischen dem Erzengel Gabriel und der Jungfrau Maria geschah.
Der Leser der Evangelien macht die Bekanntschaft mit der Existenz der Gottesmutter beim Ereignis der Verkündigung, denn genau mit dieser außergewöhnlichen Verkündigung beginnt die neue Zeit der Gnade: das neue Testament.
Alles, was vorher war, ist Teil des Alten, und bereitet das Neue vor: Maria ist die neue Eva, den christus ist der neue Adam. Und durch sie wird Ereignis der Geburt ewig!
Durch diese wunderbare Vereinigung zwischen dem Sohn und der Mutter, wird eine gigeantische Brücke geschlagen: die Brücke unseres Heils, die über die Jahrhunderte hinweg errichtet wurde. Die wunderbare innige Verbindung zwischen Jesus und Maria vereint Himmel und Erde von da an und in alle Ewigkeit: der Erlöser kommt durch das „hier bin ich“ seiner Mutter zu uns herab.“ Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe” (Lk 1, 28-29).
Der Gruß des Engels „erschrickt“ Maria und sie erschrickt, weil sie nicht weiß, „was dieser Gruß zu bedeuten habe“, wie es im Lukasevangelium wörtlich heißt.
Es ist schön, wenn man bei der Betrachtung dieser Worte erkennt, welch demütige Vorstellung dieses Geschöpf von sich selbst hatte: sie war von der himmlischen Gnade erfüllt und doch wusste sie, dass alles von Gott kommt und nichts ihr selbst zuzuschreiben ist, gerade weil sie sich ganz ihm zuwandte und nur ihn verherrlichte, und dabei sich selbst völlig und ganz vergaß.
Die Jungfrau Maria, die mit absoluter Bereitschaft und Bewusstsein die Fleischwerdung des Wortes annahm, sagt über sich selbst: „Ich bin die Magd des Herrn“ (Lk 1,38). Sie ist die Mutter, und bezeichnet sich selbst als Magd, als Dienende! Wie sehr unterscheidet sich dieses demütige Bewusstsein von dem unseren! Sie ist ganz Demut, und wir …
Der demütigen Mutter wenden wir, Kinder der Kriche uns zu, um sie um Hilfe zu bitten, damit wir ihr nachfolgen können, damit wir wie Johannes der Täufer voller Freude ausrufen können Diese Freude ist nun für mich Wirklichkeit geworden. Er muss wachsen, ich aber muss kleiner werden.” (Joh 3,29-30) (Fidesdienst, 13/09/2006 - 31 Zeilen, 389 Worte)


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