ASIEN/BAHRAIN - “Finding Beauty in the Other: Inklusion und humanitärer Dienst"

Mittwoch, 23 Oktober 2024

AB

Manama (Fides) - „Gegenseitiger Respekt und Koexistenz sind möglich, auch wenn das Land schwierige Zeiten und Spannungen zwischen den Gemeinschaften durchlebt“, so der Apostolische Vikar von Nordarabien, Aldo Berardi (O.Ss.T.), auf dem internationalen Kongress „Finding Beauty in the Other: Inclusion and Humanitarian Service among all Believers“ (Die Schönheit im Anderen finden: Inklusion und humanitärer Dienst unter allen Gläubigen), der soeben im „King Hamad Global Center for Peace Coexistence“ in Manama zu Ende gegangen ist und auf dem Verantwortliche aus institutionellen, akademischen, diplomatischen und religiösen Kreisen sich mit dem Thema der Inklusion und des Dialogs in einer Zeit des Konflikts befassten.
„Anlässlich des 825-jährigen Jubiläums der Regel des Trinitarierordens (Ordo Sanctissimae Trinitatis redemptionis captivorum, O.Ss. T.) und meiner Ernennung zum Apostolischen Vikar in diesem Teil der Golfregion, zu dem Katar, Bahrain, Kuwait und Saudi-Arabien gehören, haben wir auf der Grundlage unserer Geschichte und wichtiger Dokumente aus Vergangenheit und Gegenwart diesen internationalen Kongress organisiert, um eine Praxis und einen Dialog zu erinnern, die die Jahrhunderte überdauert haben“, betont Bischof Berardi.
Im Rahmen der Konferenz erinnerten die Redner und Teilnehmer an das Beispiel der Zusammenarbeit zwischen Christen und Muslimen, das heute bei der Suche nach aufrichtigen Beziehungen zwischen Gläubigen verschiedener Religionen helfen kann, und machten dabei Vorschläge für ein konkretes Engagement für Dialog und Frieden sowie die Zusammenarbeit zwischen der Konferenz und den verschiedenen Einrichtungen, die den Dialog und das friedliche Zusammenleben unterstützen, wie das „King Hamad Global Centre for Peaceful Coexistence“.
„Dies“, so der Apostolische Vikar weiter, “war nicht nur eine weitere Konferenz zum interreligiösen Dialog, sondern ein Austausch, der das Wissen der Vergangenheit verbindet, die Geschichte neu liest und versucht, Werte für eine umfassendere und konkretere Zusammenarbeit aufzuzeigen. Der Orden der allerheiligsten Dreifaltigkeit und des Loskaufs der Gefangenen, der in einer Zeit der Konflikte und Missverständnisse zwischen den Zivilisationen gegründet wurde, wollte mit einer friedlichen und dialogischen Praxis antworten. Gewalt kann nicht für immer mit Gewalt beantwortet werden, die zu mehr Gewalt, Zerstörung und Tod führt. Es gibt andere mögliche Wege. Neue Wege müssen entdeckt oder gefunden werden. Aber es ist notwendig, ein friedliches Herz und einen für den Dialog offenen Geist zu haben. Wir müssen die Schönheit des anderen und im anderen entdecken. Inklusion und humanitärer Dienst sind möglich unter Gläubigen, die in einer lebendigen Tradition und einer tiefen Spiritualität verwurzelt sind. “
„Die guten Beziehungen zwischen dem Apostolischen Vikariat Nordarabien und dem „King Hamad Global Centre for Peaceful Coexistence“ ermöglichten den Besuch von Papst Franziskus in Bahrain, aber auch gegenseitigen Respekt und eine hervorragende Zusammenarbeit“, so Berardi.
„Angesichts der Geschichte und der aktuellen Situation hat unser Kongress versucht, jene Werte zu identifizieren, die uns vereinen, zu erkennen, was zu Hass und Ablehnung des anderen führt, und einen Diskurs des Friedens und des Respekts zu fördern, der Brücken zwischen den Kulturen und Religionen baut. Ein geschwisterliches Modell ist notwendig und kann bei der Erziehung der neuen Generationen helfen. Jeder wird seinen Beitrag zum Bau des Gebäudes leisten, das für alle ein Zuhause sein soll“, so der Apostolische Vikar weiter.
Berardi betonte, dass es darum gehe, die Ideale und den Willen zu konkretisieren, von den Worten zu den Taten überzugehen und ein Projekt von allgemeinem Nutzen zum Wohle der Gemeinschaften vorzuschlagen. „Der Kongress möchte das Ergebnis dieser Zusammenarbeit sein und ich möchte dem ‚King Hamad Global Centre for Peaceful Coexistence‘ für seine Unterstützung, seine Logistik, seine Professionalität und seine Überlegungen danken.“
„Unter der Schirmherrschaft Seiner Majestät König Hamad Bin Isa El Khalifa war und ist Bahrain ein Beispiel für den möglichen Dialog zwischen Religionen und Philosophien. Durch die gegenseitige Achtung der Überzeugungen und den Dialog miteinander können wir eine geschwisterlichere Welt aufbauen, in der alle ihren Platz in Frieden finden können“, schloss der Apostolische Vikar.
Höhepunkt der Veranstaltung war die Feier des 825. Jahrestages der Gründung eines Ordens der Trinitarier (1198/595H), der Zweck hatten, Gefangene aus heiligen Kriegen zu befreien: Christen aus den Händen von Muslimen und Muslime aus den Händen von Christen. Als Lebensregel mussten die Ordensleute ein Drittel ihres Einkommens in den Loskauf der Gefangenen und ein Drittel in die Unterstützung der Armen investieren und von nur einem Drittel ihres Einkommens leben. Ein weiteres Merkmal, das zeigt, dass die Ordensleute völlig unbewaffnet waren, ist ihre Verpflichtung, nur Esel als Reittiere zu benutzen. Ebenfalls vor 825 Jahren schieb Papst Innozenz III. einen Brief an Abū 'Abd Allāh Muḥammad al-Nāṣir, Amīr al-Mu'minīn, den Führer der Almohaden, der am 8. März 1199/595H (8. März 2024/ 27 Sha'ban 1445) diplomatisch übermittelt wurde. Mit diesem hochdiplomatischen Schreiben stellt der Papst die Trinitarier vor, die von der Liebe Gottes entflammt waren und deren Werk des Loskaufs der Gefangenen er als „Werk des Gemeinwohls“ bezeichnet.
(AP) (Fides 23/10/2024)

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