OZEANIEN/FRANZÖSISCH POLYNESIEN - Raromatai-Inseln: Vertreter der fünf Pfarreien treffen sich zur "praktischen Synodenübung”

Freitag, 4 Oktober 2024

Bora Bora (Fides) - „Im September war es für uns an der Zeit, sich erneut zu treffen, um die Bedeutung der Treffen, die während des Pastoraljahres 2023-2024 stattgefunden haben, und die Auswirkungen, die sie auf das Leben der fünf Pfarreien auf den Raromatai-Inseln hatten, zu bewerten“, berichtet Pater Sandro Lafranconi gegenüber Fides nach seiner Rückkehr von Bora Bora nach Raiatea.
Die fünf Pfarreien, die der Missionar, ein Priester der Gesellschaft der Afrikamissionen (SMA), erwähnte, sind die Pfarrei der Heiligen Familie auf der Insel Huahine, die Pfarrei des Heiligen Andreas auf der Insel Raiatea, die Pfarrei von Bora Bora und die Pfarrei von St. Celestine V. und St. Clement auf der Insel Taha’a, die zu den so genannten Gesellschaftsinseln (auch Inseln unter dem Winde) gehören.
„Vom 16. bis 20. September trafen sich auf Huahine mehr als 40 pastorale Verantwortliche und Gruppenleiter zu einer 'praktischen Synodenübung'“, so Pater Sandro weiter. „Es ging darum, Raum für einen inselübergreifenden Dialog über wichtige und herausfordernde gemeinsame Momente zu schaffen, die das Pastoraljahr 2023-24 geprägt haben. In den kleinen Arbeitsgruppen wurde über Pro- und Contra-Meinungen diskutiert. Aber gerade der Austausch verschiedener Standpunkte zu ein und demselben Thema ermöglichte es, die Schlussfolgerungen ein wenig objektiver zu gestalten. Diese Evaluierungssitzung war in der Tat eine Gelegenheit, den synodalen Geist in die Praxis umzusetzen, zu gehen, also vorwärts zu gehen und nicht nur zu sitzen, gemeinsam und somit in dem Bemühen, einander zuzuhören und einander anzunehmen, um sich in dem Traum zu vereinen, ein wenig mehr 'Kirche' zu werden.“
Mit Blick auf den bisherigen Weg hebt Pater Lafranconi hervor: „Im Laufe des Pastoraljahres 2023-2024 haben wir, um uns nicht dem Wunsch nach 'Isolierung' hinzugeben, der mit der geografischen Beschaffenheit des Archipels einhergeht, drei wichtige Veranstaltungen ins Leben gerufen: zu Ostern drei Tage der Begegnung für die Jugendlichen der Raromatai-Inseln, die sich auf die Firmung vorbereiten, im Mai drei Tage für die jüngeren Kinder, die sich auf die Erstkommunion vorbereiten oder sie gerade empfangen haben, und schließlich Anfang Juli fünfzehn Tage der Ausbildung für die Katecheten und die am meisten am Gemeindeleben beteiligten Christen.“
„Der praktische Zweck war zwar eine organisatorische Bewertung im Hinblick auf ein neues pastorales Jahr“, betont der Missionar, „doch um diesen Zweck zu erreichen, muss man die Dinge in die Praxis umsetzen und selbst erfahren, wie herausfordernd es ist, auf sich selbst zu hören und die eigene Vision im Vergleich zu der der anderen Inseln zu relativieren“. „Die etwa vierzig Pastoralreferenten, die drei Tage lang auf der Insel Huahine an dieser „praktischen synodalen Übung“ teilnahmen“, fährt er fort, „sahen sich in der Tat mit einer Reihe von Kommunikationsdynamiken konfrontiert, die stets anspruchsvoll und zuweilen sehr angespannt waren. Am Ende überwog jedoch, trotz der Funken, der klare Wunsch, diese Begegnungen auch im neuen Pastoraljahr durchzuführen, die dazu beitragen, aus der Isolation herauszukommen und allmählich einen Stil der Katechese und der liturgischen Feier zu schaffen, der homogener ist und im Einklang mit den Linien steht, die die Kirche durch einen synodalen Stil vorschlägt. Zusammenfassend haben wir also festgestellt, dass das Bemühen um Dialog und gegenseitige Aufnahme nicht nur nützlich, sondern sicherlich auch notwendig ist.“
„Der Weg ist nicht einfach und voller Schwierigkeiten, denn das, was verlangt wird, ist anspruchsvoll“, schließt der Missionar, „Der Drang, sich zurückzulehnen, ist eine starke Versuchung. Darauf zu reagieren, erfordert Glauben und Hoffnung, denn wenn man die Hoffnung mit Nächstenliebe nährt, ist man sicher, dass die Enttäuschung nicht das letzte Wort haben wird. Und so sind wir wieder dabei, uns zu organisieren und zu versuchen, Eltern und Erwachsene einzuladen, an den großen Treffen teilzunehmen, die wir bereits mit der Großzügigkeit derjenigen, die uns aufnehmen, und dem guten Willen derjenigen, die aus ihrem Schneckenhaus herauskommen müssen, um 'Kirche zu gestalten', zu organisieren beginnen“.
Pater Sandro ist seit dem 1. August 2022 im Auftrag des Erzbischofs von Papeete, Jean Pierre Cottenceau, und seines Presbyteralrates für die Seelsorge der Raromatai-Inseln, die zum Archipel der Gesellschaftsinseln gehören (auch Inseln unter dem Winde) zu dem auch die Hauptinsel Tahiti mit Papeete als Hauptstadt von Französisch Polynesien gehört. Zu den Raromatai-Inseln gehören die Inseln Huahine, Raiatea, Taha'a und Bora Bora sowie der kleineren Insel Maupiti.
(AP) (Fides 4/10/2024)


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